Als Amateur-Manager Heinz Keppmann in der letzten RevierSport-Ausgabe davon sprach, dass in Dortmund Fußball der Zukunft gespielt werde, da reagierte Trainer Uwe Neuhaus nicht gerade begeistert. "Es ist zwar schön, wenn positiv berichtet wird, aber ich halte es für verfrüht, nach einem Spiel vom Fußball der Zukunft zu sprechen. Ich habe die Gelegenheit gleich dazu genutzt, ein paar Worte an die Mannschaft zu richten. Das hätte ich allerdings auch ohne den entsprechenden Artikel getan."
Und was teilte der Köppel-Nachfolger seinen Jungs mit? Neuhaus: "Dass sie noch nichts erreicht haben." Nach dem 0:0 bei Eintracht Braunschweig heimsten die Schwarz-Gelben viel Lob ein, doch der Trainer weiß: "Heute gegen die Amateure des VfL Wolfsburg fangen wir wieder bei Null an. Wir müssen um jeden Quadratzentimeter des Rasens fighten. Wolfsburg ist zwar ein Aufsteiger, aber ich weiß, dass die Mannschaft über gute Leute verfügt." So taucht unter anderem der ehemalige HSV-Stürmer Roy Präger in der Kaderliste auf, dazu zieht im Mittelfeld der einstige Wattenscheider Trickser Jiri Homola die Fäden.
Bei den Schwarz-Gelben müssen gleich mehrere Akteure, die in Braunschweig noch aufgetrumpft hatten, passen. Bitter: Verteidiger "Pat" Kohlmann fällt wegen einer anstehenden Leisten-Operation aus. "Er ist Donnerstag untersucht worden, die Sache lässt sich nicht aufschieben. Patrick hatte die Probleme schon nach unserem Vorbereitungsspiel gegen Düsseldorf. Die Schmerzen treten einen Tag nach der Belastung auf", schildert Uwe Neuhaus. Für Kohlmann könnte Allzweckwaffe Uwe Seggewiß auf die linke Abwehrseite rücken. Im Angriff steht Mehmet Akgün nicht zur Verfügung, beim türkischen Talent bereitet das Syndesmoseband Sorgen. Der Trainer: "Er beginnt Montag eventuell mit der Laufarbeit." Da sich die Neuverpflichtung Marcus Steegmann in vorderster Front allerdings als gelungener Griff entpuppte, muss sich der Fußball-Lehrer wohl nicht die größten Sorgen machen. "Steegmann ist für uns sehr wichtig, er hat unheimlich viel gerackert, die Bälle gesichert und abgelegt. Er verfügt über eine hohe Spielintelligenz. Obwohl Marcus erst relativ kurz bei uns ist, wirkt er nicht wie ein Fremdkörper." Eng wird es in der Abteilung Attacke erst dann, wenn Neuhaus die gesamte Palette zur Auswahl hat: "Was mache ich, wenn Odonkor, Saglik, Gambino und Senesie dazu kommen?" Seine augenzwinkernde Antwort: "Dann spielen wir 2-4-4."
Was die Ausrichtung angeht, wird Uwe Neuhaus keine großen Unterschiede zwischen Auswärts- und Heim-Auftritten machen. "Wir treten immer gleich auf, nämlich offensiv ausgerichtet. Wir können sowohl auf gegnerischem Platz als auch im eigenen Stadion gut stehen und bestehen." Wohin der Dortmunder Weg führt, lässt sich nach den ersten 90 Liga-Minuten nur schwer prognostizieren. "Beim Start gab es sehr viele Unentschieden, ich denke, dass die Regionalliga bis zum letzten Spieltag immer für Überraschungen gut sein wird. Alleine deswegen, weil sieben Amateur-Mannschaften dabei sind." Zwei davon treffen heute im direkten Vergleich aufeinander...tt