Hamborns Youngster David Klopacz ist in diesen Tagen heiß begehrt. Dem 20-jährigen Rechtsfuß liegt eine Offerte des Oberligisten Adler Osterfeld vor. "Ich wollte ihn bereits in der Winterpause an uns binden, aber der Verein war nicht aggressiv genug", grummelt 07-Trainer Ingmar Putz über die Untätigkeit der Clubführung.
Aber die Verantwortlichen haben auf das auswärtige Angebot reagiert und dem Offensiv-Spieler am Mittwoch einen neuen Vorschlag unterbreitet: "Hoffentlich nimmt David den an", zuckt Putz unwissend mit den Schultern: "Er muss noch ein Jahr Ausbildung hinter sich bringen. Danach will ich ihn hier auch nicht mehr sehen, weil er einfach zu gut für diese Liga ist." Klopacz selbst grübelt noch: "Zum einen würde ich gerne in die Oberliga wechseln, weil dort alle meine früheren Kollegen spielen", ist der in der Jugend des KFC Uerdingen groß gewordene Ex-Bochumer ehrlich. "Hamborn hat den Vorteil, dass ich einen kürzeren Weg zur Arbeit habe. Außerdem ist der neue Kontrakt sehr interessant."
Unterdessen kümmert sich Putz wie ein Vater um seinen "Zögling". Klopacz, der noch bei seinen Eltern wohnt, will ausziehen. "Ich habe mich um eine Wohnung für ihn bemüht", zeigt sein Coach menschliche Nähe. Zudem hat Putz auch seine alten Kontakte aufgefrischt. Stefan Grädler, Geschäftsführer von Preußen Münster, ist sein langjähriger Freund. "Ich habe schon mit Stefan über David gesprochen. Das wäre der richtige Schritt in einem Jahr. Die Oberliga lohnt sich für ihn doch gar nicht."
Was Putz auf die Palme bringt. Erstens: "David sollte sich beim Coach Hans-Günter Bruns melden. Das ist schon ein Witz. Wenn ich einen Spieler haben möchte, rufe ich ihn an." Zweitens: "David soll ein Probetraining absolvieren. Für die vierte Liga? Das hat er nicht nötig. Die brauchen sich nur ein Spiel von uns anschauen."
Klopacz hätte diese Einheit gerne absolviert. "Der Verein hat mich aber nicht gelassen, weil die Verletzungs-Gefahr zu groß wäre und sie nicht auf mich verzichten wollen." Putz ergänzt: "Bei solch einem Auftritt haut man sich voll rein und wir stehen nachher ohne David da. Das lasse ich nicht zu." Der in die Schranken gewiesene Klopacz zeigt Verständnis: "Das ist schon okay. Schließlich steht am Sonntag ein Sechs-Punkte-Match gegen Rheydt auf dem Plan. Das müssen wir unbedingt gewinnen. Egal, wie ich mich entscheiden werde, ich bleibe bis zum Schluss ein Löwe."
Wann die Hamborner Frist für Klopacz abläuft, bleibt abzuwarten. "Ich werde mich beim heutigen Training noch einmal mit Ingmar Putz unterhalten. Danach werden wir sehen", bleibt der Azubi gelassen. Putz: "Ich werde ihn hochbringen. Darauf freue ich mich." Wenn er dann auch noch den Klassenerhalt mit 07 schafft, dürfte die Welt in Duisburg in Ordnung sein."