Pünktlich zum Beginn der 100-Jahr-Feierlichkeiten des FC Schalke 04 erwacht die alt ehrwürdige Glückauf-Kampfbahn aus ihrem Dornröschenschlaf. In der zurzeit den jüngeren Junioren-Mannschaften vorenthaltenen Schalker Kult-Stätte steigt am Ostersamstag (10. April, 14 Uhr) das Revier-Derby zwischen der "U 23" und der SG Wattenscheid. Ein erster Probelauf für die gewollte Rückkehr in die Heimat. Denn aller Voraussicht werden dort, wo einst Szepan und Kuzorra den Kreisel gründeten, Schalkes Amateure ab der nächsten Saison wieder spielen.
Vor allem die eingefleischtesten Schalker Fans wollen zurück in die "GAK", so wie eine königsblaue Interessens-Gemeinschaft heißt. Die "Ultras" etwa, in der Nordkurve der Arena die Stimmungsmacher schlechthin, meiden seit einem Jahr den Sprung über die Ortsgrenze nach Wattenscheid wie der Teufel das Weihwasser.
In einem informativen Gespräch klärte Gelsenkirchens Oberbürgermeister Oliver Wittke mit dem S04-Fanbeauftragten Rolf Rojek und Frank Arndt vom Schalker Fan-Club Verband am Dienstag erste Details. Ein weiteres Treffen in der nächsten Woche wird folgen. "Nachdem uns von der Stadt Bochum eine weitere Spielzeit in der Wattenscheider Lohrheide nicht genehmigt wurde, hat die Glückauf-Kampfbahn oberste Priorität", macht Schalkes Amateur- und Jugend-Koordinator Bodo Menze klar.
Nun wird geprüft, welche der Bedingungen, die der DFB für ein Regionalliga taugliches Stadion fordert, wirklich erfüllt werden müssen. "Wir hoffen darauf, dass die DFB-Kommission bei uns die gleichen Maßstäbe ansetzt, wie sie zum Beispiel in Hamburg, Bremen und Neumünster herrschen", betont der Funktionär. Während die Errichtung einer Flutlicht-Anlage nicht notwendig ist, muss insbesondere die Infrastruktur verbessert werden. "Kabinen, Beschallung, Abgrenzungen, Parkplätze, das muss geklärt werden. Von Seiten des Eigentümers muss so viel getan werden, um die Minimal-Bedingungen zu erfüllen", sieht Menze die Stadt in der Pflicht. Und bei brisanten Spielen gegen Gäste mit hohen Zuschauer-Zahlen wie St. Pauli oder Braunschweig wird Schalke ausweichen – voraussichtlich ins Erkenschwicker Stimberg-Stadion.
Wer einmal A sagt, muss auch B sagen. Das Duell Schalke gegen Wattenscheid wird daher nicht das erste und letzte Regionalliga-Spiel in der Glückauf-Kampfbahn sein.