Erst der 2:1-Sieg gegen den Wuppertaler SV Borussia war der Aufbruch in die richtige Richtung. Anschließend konnten die Kicker von Coach Theo Schneider gleich fünf Siege in Folge einfahren. Die Erfolgsserie wurde ausgerechnet mit der 1:2-Niederlage im Derby bei der Reserve des VfL Bochum unterbrochen.
Am nächsten Spieltag waren die Borussen auf Wiedergutmachung aus, doch Aufsteiger SC Wiedenbrück zeigte sich im Stadion Rote Erde von seiner stärksten Seite und entführte drei Zähler aus Dortmund. Besonders in Partien wie gegen Bochum, Wiedenbrück oder auch beim 1:1-Remis gegen Homburg, war dem BVB-Nachwuchs anzumerken, dass eine ordnende Hand im Spiel fehlte. Diese Rolle kann Nedim Hasanbegovic sicherlich übernehmen, doch der ehemalige Schalker war in der Hinrunde nicht immer fit. Trotz seiner verletzungsbedingten Ausfällen hat der 22-Jährige eine starke Hinserie gespielt.
Rechte Abwehrseite schwächelte zu häufig
Vor allem dann, wenn der Co-Kapitän nicht anwesend war, bemerkte man das Fehlen eines Leaders, woraus letztlich auch die 21 Gegentore resultieren. Mit dieser Anzahl kann Schneider keineswegs zufrieden sein. Immer wieder stellte sich die Abwehr um Marc Klopp, Lasse Sobiech, Marc Hornschuh und Marcel Kandziora als löchrig dar. Besonders auf der rechten Seite gab es große Schwierigkeiten. Der Sohn von BVB-Trainer Jürgen Klopp hat sicherlich noch nicht sein ganzes Leistungsvermögen abgerufen. Die rechte Abwehrseite stellte sich spätestens im Spiel gegen den SC Wiedenbrück, als Soner Dayangan den Kloppo-Filius schwindelig spielte, als große Schwäche heraus. Vielleicht wird Schneider in der Rückserie die Möglichkeit haben, seine Abwehrformation umzubauen - vorausgesetzt Jörn Neumeister erholt sich von seinem Nasenbeinbruch. Dann könnte Hornschuh nach rechts rücken und Neumeister die Innenverteidiger-Position neben Sobiech einnehmen.
Den Spitzenteams im Nacken
So ungestüm es in der Defensive manchmal aussehen mag, so gut spielen die Dortmunder in der Offensive. Hier sind Daniel Ginczek, Damien Le Tallec und Marvin Bakalorz als Antreiber stets brandgefährlich und können manche Abwehrreihe alleine auseinander wirbeln. Hier könnte man auch Yasin Öztekin auflisten, doch das Auftreten des gebürtigen Türken hängt zu oft von seiner Laune ab. Ein gut gelaunter Öztekin könnte sicherlich auch vielen Profi-Mannschaften weiterhelfen. Wenn Öztekin jedoch wenig Bock hat, dann spielt er für sich alleine und könnte besser im Zirkus auftreten.
Wenn die Dortmunder hinten sicherer stehen und vorne weiterhin bomben, dann müssen sich Borussia Mönchengladbach, Preußen Münster, die Sportfreunde Lotte und Eintracht Trier auf einen hartnäckigen Konkurrenten um die Meisterschaft einstellen. Lotte und Münster haben die Dortmunder Stärken schon in der Hinrunde zu spüren bekommen. Die Borussia siegte sowohl in Lotte (3:1) als auch im Preußenstadion (2:0). Schneider hatte sich nach der Hinrunde durchaus zufrieden gezeigt und betonte immer wieder, dass man in optimaler Schlagdistanz liege – Schlagdistanz in Richtung Drittliga-Rückkehr.
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