Da setzten die Schlossherren trotz der finanziellen Probleme ihre beeindruckende Serie fort und fuhren einen nahezu ungefährdeten 3:0-Erfolg ein.
Garant für den Dreier gegen die Mülheimer war Nassirou Abdou Ouro-Akpo. Der Stürmer leitete nach einer Viertelstunde mit viel Übersicht die Herner Führung durch Marko Onucka ein, vollstreckte in der 40. Minute selbst zum 2:0 und war auch am Treffer zum 3:0-Endstand durch den eingewechselten Sven Jubt maßgeblich beteiligt (75.).
Und Speldorf? Bis auf einen Pfostentreffer von Tansu Tokmak in der zehnten Spielminute konnten die Gäste über die gesamte Distanz nicht ein Mal gefährlich werden. Und das brachte Trainer Dirk Wißel auf die Palme: „Die Jungs haben es glänzend verstanden, jedem Zweikampf aus dem Weg zu gehen. Das Ganze hat mich eher an Schlittschuhlaufen oder Curling erinnert. Da reichte den Hernern eine durchschnittliche Leistung, um hier zu gewinnen.“
Dagegen wehrt sich sein Gegenüber vehement. Frank Schulz konterte: „Ich möchte mich nicht über den Gegner äußern. Viel wichtiger ist, dass wir 90 Minuten lang den Kampf angenommen haben und Speldorf permanent unter Druck gesetzt haben. Das hat nichts mit Durchschnitt zu tun.“
Die Fronten waren verhärtet. Doch wie kommen solche Leistungsschwankungen beim VfB zustande? Gegen Windeck konnten die Wißel-Schützlinge schließlich überzeugen. Der Trainer zuckte ahnungslos mit den Schultern: „Wenn ich das wüßte, wäre ich der große Houdini, oder der Nationaltrainer von Brasilien. Auf jeden Fall wird die Vorstellung Konsequenzen haben.“
Schulz hingegen verließ den Platz mit stolzgeschwellter Brust: „Man kann vor meiner Mannschaft wirklich nur den Hut ziehen. Es gibt eine finanzielle Hiobsbotschaft nach der anderen, aber die Jungs lassen sich nicht davon beeindrucken. Das ist ganz großer Sport.“