37 Lenze zählt der zweifache Familienvater. „Ich spiele weiter, die Frage ist nur, ob oben“, erklärt Bestler. Was nicht nur von der Klasse abhängig ist. Für die NRW-Liga will der Klub ihn halten, das Urgestein macht es davon abhängig, wie sich das Team zusammensetzt. „Einen Schnitt wird es geben“, weiß der hauptberufliche Postbeamte, „ich frage mich, wer bleibt.“ Bestler ist vom alten Schlag, ein Begriff wie Kameradschaft ist wichtig. „Früher blieben Freitags nach dem Training noch 14 Jungs zum Knobeln, heute ist man froh, wenn es vier sind.“ Zeit hat sich Bestler dafür immer genommen, „weil ich Spaß daran hatte, Fußball ist für mich immer noch Hobby.“
Und die SSVg seine Heimat. „Auf einen anderen Klub oder weite Fahrten habe ich keinen Bock“, legt sich der Defensivmann fest, für den es auch einen Rückzug in die Zweitvertretung geben könnte oder oben den „stand by“-Status. In den Vorstand wandert er nicht, „obwohl man mich das schon gefragt hat, aber ich bin kein Funktionär.“ Wie Klub-Boss Oliver Kuhn, „ohne den die SSVg platt wäre.“ Der Ball soll weiter rollen, „denn ich bin noch super ehrgeizig.“ Seine neunjährigen Zwillinge Cedric (eine Minute älter) und Yannic zocken ebenfalls defensiv für die SSVg. „Ich hoffe, mit mehr Talent als der Vater“, grinst Bestler.
Noch ein Grund weiter zu machen, wer wird als „Daddy“ gerne vom eigenen Nachwuchs überrundet. Gattin Anke sieht es auch so. Bestler: „Das war auch mal anders.“ Zuletzt hatte der Familienvorstand drei Wochen Urlaub, weil sich die bessere Hälfte mit einem Bandscheibenvorfall in die Reha verabschiedete. „Die erste Woche mit den Kids war super“, erklärt Bestler, „danach hat mir mein Job aber schon gefehlt.“