Stefan Eggert, der Tiefpunkt ist erreicht. Wie gehen Sie damit um?
Es ist nicht einfach. In Gütersloh ist man es nicht gewohnt, unten zu stehen. Aber wir lassen uns nicht verrückt machen, sondern versuchen, noch in diesem Jahr die Kehrtwende einzuläuten.
Wo sehen Sie die Gründe für das desolate Abschneiden?
Vorab: Unser Trainer Alfons Beckstedde kann nichts dafür und sitzt auch 100-prozentig auf seinem Stuhl. Wir haben einen 20-Mann-Kader, doch davon kommen maximal 14 Spieler für die erste Elf in Frage. Dadurch fehlt uns in der Breite einfach die Qualität. Zudem hatten wir enormes Verletzungspech.
Das war‘s?
Nein. Hinzu kommt auch noch, dass uns die Kaltschnäuzigkeit fehlt. Wir können unsere guten Chancen einfach nicht umsetzen. Das ist schade, denn was in Gütersloh von den Strukturen und von den Fans her möglich wäre, hat mehr verdient.
Warum klappt es denn nicht?
Wir haben auch überhaupt kein Geld zur Verfügung. Die Wirtschaft stellt sich quer. Zurecht, denn sie wurden oft genug enttäuscht. Es waren in der Vergangenheit einfach die falschen Personen an der Macht. Wir sind jetzt aber eine junge Mannschaft, die Unterstützung braucht. Und wenn nicht jetzt wann dann? Schließlich spielen wir für einen kleinen Euro und reißen uns den Hintern auf.
Aber die Verbindlichkeiten...
...sind nicht vorhanden. Der Klub geht einen soliden Weg. Wir machen keine Schulden und haben keine Angst vor einem Insolvenzverfahren.
Gastiert die Angst vor dem Abstiegt?
Nein. Ich spüre derzeit nur Frust.
Wie soll es weitergehen?
Wenn alle verletzten Akteure wieder auf der Höhe sind, sieht es auch schnell wieder anders aus. Das haben wir zuletzt gegen Bielefeld gesehen. Wir haben nun zwei Auswärtsspiele in Siegen und Hamm, daraus müssen wir vier Punkte holen. In der Rückrunde starten wir die Aufholjagd.