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Velbert / Wattenscheid: Kult und Existenzkampf
Das Duell der Enttäuschten

Velbert / Wattenscheid: Kult und Existenzkampf
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Auch wenn Dirk Helmig ein solches Wort in diesem Zusammenhang nie in den Mund nehmen würde: Das Umfeld rund um die SG Wattenscheid 09 ist unzufrieden. Der letzte „Dreier“ der 09er resultiert aus dem September, seitdem laufen die Lohrheide-Kicker der eigenen Form hinter her.

Die letzten zwei Wochen setzte man unfreiwillig im Meistschaftsbetrieb aus, umso heißer ist Helmig auf das heutige Duell in Velbert. „Wir haben jetzt lange genug trainiert, es wird mal wieder Zeit für ein Meisterschaftsspiel“, ballt Helmig die Kämpferfaust.

Klares Ziel ist ein Sieg beim krisengeschüttelten Klub von Ex-09er Peter Kunkel, der kürzlich die Nachfolge von Markus Feldhoff angetreten hat und seitdem das Training leitet. Kunkels Bilanz sieht bislang nicht gerade rosig aus, dennoch ist „Putsche“ gewarnt - nach vier Niederlagen überrannte man vor Wochenfrist die Hammer Spielvereinigung.

„Wir müssen aufpassen. Die Velberter haben Selbstvertrauen getankt und werden mit breiter Brust auflaufen“, befürchtet der Linienchef. Doch auch die Ausgangssituation der 09er hat sich unter der Woche verbessert. Das Lazarett lichtet sich langsam aber sicher, erstmals seit langer Zeit kann Helmig personell variieren. „Das war in den letzten Wochen noch so, da hat sich die Aufstellung praktisch von selbst ergeben.“ Ozan Yilmaz und Christoph Schmitt sind wieder beschwerdefrei, und für den lange verletzten Bulut Aksoy gibt es endlich grünes Licht für einen Platz in der Startelf.

In Velbert sieht es nach dem Erfolg in Hamm (4:1) auch etwas besser aus. „Die Stimmung bei den Jungs ist gut“, bekräftigt Kunkel, für den das Match unter einembesonderen Stern steht. Schließlich ist er in Wattenscheid Kult, absolvierte für die 09er laut Statistik 310 Zweitligamatches (87 Treffer).

Kunkel: „Manche erzählen, es wären noch höhere Zahlen gewesen.“ Danach war er im Trainerstab, saß zusammen mit Chef Hannes Bongartz auch in der Bundesliga auf der Bank. Am 28. Mai 1988 lief er zuletzt für die SGW auf (1:1 in Saarbrücken) - heute gibt er als verantwortlicher Velberter Trainer die Losung aus, den Gast zu jagen. „Meine Akteure bringen sich voll ein, jeder weiß doch jetzt, worum es wirklich geht.“

Nicht um die Vergangenheit, sondern um die Existenz.

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