Nach einer beeindruckenden Siegesserie zu Saisonbeginn warten die Anhänger nun schon seit sieben Wochen auf einen weiteren Dreier. Und die Abstiegsränge kommen bedrohlich nah. Doch von einer Krisensituation möchten die Verantwortlichen an der Lohrheide nichts wissen. „Wirklich beunruhigt bin ich nicht“, gibt Cheftrainer Dirk „Putsche“ Helmig gelassen zu Protokoll. Der Ex-Profi kennt die Ursachen: „Uns fehlen im Moment zehn Mann, das kann man nicht so einfach kompensieren.“
Außerdem laufen wichtige Leistungsträger ihrer Form hinterher. Für Helmig ebenfalls eine Begleiterscheinung der Verletzungsmisere. „Ein Timo Erdmann, ein Ozan Yilmaz und viele andere spielen seit anderthalb Jahren konstant auf einem richtig hohen Niveau. Aber irgendwann ist der Akku mal leer. Uns fehlt nur leider das Personal, um den Jungs mal eine Pause zu gönnen.“ Fakt ist: nach dem souveränen Start in die Spielzeit drückt die sieglose Serie auf die Stimmung im Umfeld. Die Euphoriewelle ist abgeebbt, auch an der Mannschaft geht das Stimmungstief nicht spurlos vorüber.
Dabei hat der 09-Coach seit dem Beginn der Vorbereitung schon fast gebetsmühlenartig tief gestapelt. Nur erhört worden ist er scheinbar nicht. Helmig: „Unsere Zielsetzung ist und bleibt ganz klar der Klassenerhalt. Daran wird sich nichts ändern, als Aufsteiger gibt es da praktisch keine andere Option. Alles andere wäre vermessen.“
Gegenüber der Konkurrenz sieht sich „Putsche“ mit seinem Team leicht im Vorteil. „Gut ist, dass wir schon einige Punkte gesammelt haben. Und dass wir gemerkt haben, dass wir uns vor keiner Mannschaft verstecken müssen“, gibt sich Helmig weiter kämpferisch und liebäugelt mit dem Restprogramm: „Gerade am Anfang haben wir gegen sehr starke Mannschaften gespielt, sind von daher sicherlich im Soll.“
Helmig ist nicht der Typ, der nach Ausreden sucht. Die Personalsituation ist grenzwertig, seine Argumentation nachvollziehbar. „Beunruhigt wäre ich, wenn wir alle Mann an Bord hätten und so spielen würden, wie im Moment“, erklärt Helmig. Wohl wahr.