Unter dem Strich ist die Punkteteilung in Marl zu wenig, zumindest wenn man einen Blick auf die tabellarische Ausgangslage vor dem Vergleich der beiden Aufsteiger richtet. Und auch auf den Verlauf der 94 Minuten. „Wir hatten gefühlte 80 Prozent Ballbesitz. Da muss man so ein Spiel eigentlich gewinnen“, fordert der Funktionär.
Hat man aber nicht. Am Ende dürften sich die Lohrheidekicker sogar über die Teilung der Zähler freuen. Vor allem wenn man sich vor Augen führt, dass die Gastgeber in der Nachspielzeit noch einen Strafstoß fahrlässig verbaselten.
Trotz der Überlegenheit, spielerisch zeigten die Helmig-Schützlinge ungeahnte Defizite. Für Beermann die logische Konsequenz aus dem Abwärtstrend: „Vor vier Wochen hätte die Truppe so ein Spiel fast problemlos nach Hause gefahren.“
Erst Euphorie, nun Frust und Nervösität. Doch Beermann verbucht nach dem Remis am Chemiepark auch einige Faktoren auf der positiven Seite. „Khaled Merhi hat ein Weltklasse-Tor geschossen, das tut dem Jungen gut. Außerdem haben wir hinten gut gestanden, haben fast nichts zugelassen.“
Auch die Rückkehr von Neuzugang Vincenzo Burgio, der nach fast viermonatiger Verletzungspause erstmals in einem Pflichtspiel den schwarz-weißen Dress trug, hat Beermann in positiver Erinnerung behalten: „Er hatte drei, vier gute Aktionen und mächtig Schwung in die Partie gebracht. An dem werden wir noch unseren Spaß haben, wenn er hundertprozentig fit ist.“
Spaß hat das Umfeld anscheinend auch an der Aktion „Fans werden Hauptsponsor“ (RS berichtete ausführlich). In den ersten Tagen wurden bereits über 130 Felder verkauft. Richtig rentabel wird die Idee unter dem Gesichtspunkt, dass ein Großteil der Besteller auch direkt ein Trikot ordert. Beermann zieht erstmals Bilanz: „Es geht hoch her. Über 90 Prozent der Besteller haben auch direkt das Trikot dazu genommen. Das ist wirklich eine außerordentlich gute Zahl.“
Wobei die Ziele noch immer in weiter Ferne sind. Beermann ist Realist. „Mit Einzelverkäufen an Fans werden wir das Trikot nicht voll bekommen, so viel ist klar. Es müssen auch ein paar Unternehmen dazu kommen, die direkt ein paar Felder nehmen. Sonst wird es schwer.“
Apropos schwer: Am Mittwoch trifft die Sportgemeinschaft auf den MSV Duisburg II (19.30 Uhr, Lohrheide). Für Beermann eine wegweisende Partie. „Gewinnt man so ein Spiel, bleibt man oben dran und die Mini-Krise ist kein Thema mehr.“ Anderenfalls erst recht.