Haneke wird dabei die Funktion des ersten Vorsitzenden übernehmen. Der Unternehmer und Geldgeber Stieneke stellt sich als zweiter Stellvertreter sowie Geschäftsführer zur Verfügung. Erster Stellvertreter ist und bleibt Wolfgang Müller.
Haneke kennt das Geschäft aus dem Eff-Eff, war lange „Vize“ und später auch SCW-Boss, bevor er sein Aufgabengebiet vor rund 13 Jahren an Stieneke übergab. „Für uns ändert sich gar nichts, denn Herrn Paeske habe ich nie kennengelernt“, berichtet Hernes Coach Christoph Schlebach, der das Training am Freitagabend extra früher beendete, damit er sowie die Mannschaft noch dabei sein konnte. „Die Stimmung ist durchweg positiv und wir befinden uns auf einem guten Weg“, ist Schlebach von den Konzepten der neuen Führungscrew angetan.
Denn nicht nur die handelnden Personen im Vorstand wurden ausgetauscht, auch sonst stellt sich der SCW anders auf. Ein neues Sponsoring-Konzept soll nun auch die finanzielle Basis legen. Jörn Höcker und Marcus Uhlig kümmern sich federführend um das Motto „WestfaliJA - gemeinsam zum Erfolg“. Die Inhaber der Bielefelder „jottha.com Sportmarketing & Medien“ haben sich hohe Ziele gesetzt: „Wir werden mit einem hoch motivierten Vertriebsteam die Stadt Herne sowie die ganze Umgebung umkrempeln, um den Verein auf ein wirtschaftlich zukunftsfähiges Fundament zu stellen.“
Äußerungen, die Schlebach gerne zur Kenntnis nimmt. Der Kader ist zwar durchweg gut besetzt, aber der Trainer hat sicherlich nichts gegen weitere Verstärkungen einzuwenden.
Doch das ist erst einmal Zukunftsmusik. In der Gegenwart wartet auf die „Schloss Herren“ am heutigen Sonntag erst einmal die Aufgabe in Velbert. Schlebach, der die Gastgeber mehrfach beobachtet hat, weiß, was ihn und seine Truppe erwarten wird. „Die wollen unbedingt aufsteigen und sind zurzeit hinter den Erwartungen. Jetzt haben sie mit dem Auswärtssieg bei Rot-Weiss Essen II neues Selbstvertrauen getankt und werden gegen uns mit Sicherheit mit einer breiten Brust auflaufen.“ Doch die haben die Herner ebenfalls. „Velbert steht nach dem schwachen Start unter Druck, die Heimspiele gewinnen zu müssen, umden Abstand nach oben nicht noch größer werden zu lassen“, weiß Schlebach und sieht genau darin die Chance. „Für uns ist es wichtig, dass wir auch mal auswärts punkten. Die letzten beiden Niederlagen in der Fremde mussten nicht sein. Jetzt sind wir einfach mal dran.“
Mithelfen, dieses Vorhaben in die Tat umzusetzen, wird wohl auch Sven Barton, den eine Grippe ans Bett gefesselt hat. „Aber wie ich ihn kenne, wird er auch die Zähne beißen“, vermutet Schlebach, der sich noch überlegt, ob er mit fünf Mann im Mittelfeld und einer Spitze oder doch mit zwei Stürmern das Stadion „Zur Sonnenblume“ erobern will. Der Linienchef ballt zuversichtlich die Faust: „Wir sind gut drauf und müssen uns vor Velbert bestimmt nicht verstecken.“
Das gilt auch für den neuen, alten Vorstand, der sich über ein Geschenk in Form von drei Punkten zum Einstand mit Sicherheit freuen würde.