Im Sommer wird vieles anders werden beim ASC 09 Dortmund. Nicht, weil sie, Stand jetzt, wieder einmal ein sehr gutes Oberliga-Jahr gespielt haben werden. Das haben sie in den vergangenen Spielzeiten immer wieder getan und darauf sind sie auch sehr stolz, sagte Noch-Sportchef Samir Habibovic gegenüber RevierSport.
Vielmehr wird er, gemeinsam mit dem Fußballchef und Vorstandsvorsitzenden Michael Linke, sein Amt niederlegen. "Wir haben zusammen angefangen und wir werden zusammen aufhören", sagte Linke.
Beruflich und privat bedingt sei er allein 16 Wochen im Jahr nicht in Dortmund - in Summe zu wenig, um dem Oberligisten vorzustehen. "Wir machen das jetzt seit 15 Jahren. Man merkt, dass man beruflich und privat viele Verpflichtungen hat. Ich kann meinem eigenen Anspruch nicht mehr gerecht werden. Und Halbgas geben, das können Samir und ich sowieso nicht."
Auf der im Frühjahr anstehenden Jahreshauptversammlung wird Linke dann nicht mehr kandidieren, sondern regulär ausscheiden. "Als Vorstandsvorsitzender bin ich Bindeglied zwischen der sportlichen Situation und dem Gesamtverein. Ich sehe es als meine Aufgabe, dass die Jungs in Ruhe arbeiten können. Dabei geht es um Finanzen, Rahmenbedingungen, den Austausch mit der Stadt oder Fördergelder", erklärte der 59-Jährige.
Während die Habibovic-Nachfolge mit der Personalie Dennis Hübner bereits geklärt ist, wäre Linkes Posten, Stand jetzt, offen: "Wir sind bereits in Gesprächen mit möglichen Nachfolgern. Gleichzeitig sind wir aber auch immer offen für weitere Interessenten. Natürlich wird es eine Herausforderung sein, alles komplett in einer Rutsche zu übernehmen."
ASC 09 Dortmund: Die Zukunft ist gesichert - vermutlich in der Oberliga
Linke und Habibovic ist wichtig zu betonen, dass die Zukunft trotz ihrer Abgänge gesichert ist - in jeglicher Hinsicht. So bauen sie etwa am Kader der kommenden Saison. Und auch finanziell sei der ASC gut aufgestellt, versicherte der 59-Jährige. "Die großen Sponsorenverträge laufen noch mindestens ein bis zwei, einige sogar fünf bis neun Jahre. Die finanzielle Basis für die kommenden Saisons auf hochklassigem Amateurfußballniveau ist gelegt."
Höher wird es wohl nicht gehen für den ASC. Die Debatte um ein regionalligataugliches Stadion für ambitionierte Dortmunder Vereine, die nicht BVB heißen, ist nicht neu. Bisher gibt es da keinerlei Regung. Wollen Dortmunder Vereine viertklassig spielen, müssen sie das selbst in die Hand nehmen. So wie Türkspor Dortmund, die das Hagener Ischelandstadion angemietet haben.
"Der Stadt mache ich keinen Vorwurf", sagte Linke. Vielmehr sehe er die Schuld beim Westdeutschen Fußballverband, der die Regionalliga-Auflagen verschärft hat. "Bis vor drei Jahren wäre die Regionalliga-Lizenz für uns unproblematisch gewesen. 80 Prozent der Spiele hätten wir in Aplerbeck austragen können. Einzig für die Sicherheitsspiele, etwa gegen den MSV Duisburg, hätten wir ein Stadion anmieten müssen."
Der ASC müsste jedoch alle Spiele in einer festen Spielstätte absolvieren. Und die Infrastruktur rund um das in einem Wohngebiet gelegene Waldstadion ist nicht regionalligatauglich. "Die Stadt unterstützt uns, aber wir erwarten nicht, dass die uns für zehn Millionen Euro ein Stadion baut", sagte Linke.
Der ASC wird also erst einmal weiter ein ambitionierter Oberligist bleiben. Und Linke? "Man soll niemals nie sagen", entgegnete er auf die Frage, ob er anderswo im Fußballgeschäft noch einmal auftauchen werde, schob dem Ganzen für den Moment aber einen Riegel vor: "Ich kann mir aktuell nicht vorstellen einen Posten in einem anderen Verein zu übernehmen."