Der TuS Bövinghausen ist beim Meisterschaftsspiel in der Oberliga Westfalen beim SC Preußen Münster II nach der Halbzeit nicht mehr angetreten. Zu diesem Zeitpunkt stand es bereits 8:0 für die Zweitvertretung des Zweitligisten. "Bövinghausen steht auf Schlagzeilen", sagte TuS-Trainer Dimitrios Kalpakidis mit einer guten Spur Ironie in der Stimme.
Aber wie war es zum Abbruch gekommen? Auf Nachfrage von RevierSport erklärte Kalpakidis, dass Bövinghausen keine sieben fitten Spieler mehr für die zweite Halbzeit mehr zusammenbekommen hätte. "Wir hatten nur einen Ersatzspieler, dazu hat in der Halbzeit unser Torwart gesagt, dass er wegen einer Verletzung am Finger nicht mehr weiterspielen kann", sagte er.
Ajan Dzaferoski, Boss des TuS Bövinghausen, meinte zum Spielabbruch gegenüber RevierSport: "Wir haben einige verletzte Spieler und einige Jungs, die im Urlaub sind. Wir sind mit nur elf Mann nach Münster gereist. Manche Jungs waren auch angeschlagen. Wenn du dann zur Halbzeit 0:8 zurückliegst, dann ist es eigentlich sinnlos weiterzumachen und noch mehr Gegentore sowie verletzte Spieler zu riskieren. Unser Trainer Dimitrios Kalpakidis ist dann zum Schiedsrichter gegangen und hat um den Abbruch gebeten. Für uns ist die Oberliga eigentlich schon jetzt Geschichte. Wir müssen einfach nur versuchen, irgendwie durchzukommen. Vielleicht können wir im Winter junge und willige Spieler für uns gewinnen. Jetzt müssen wir uns bis zur Winterpause durchkämpfen."
Ähnlich sah es auch Kalpakidis: "Das ist bitter - und ist irgendwo auch ein Tiefpunkt." Wie es unter der Woche weitergeht, also in der Vorbereitung für das kommende Spiel gegen die SpVgg Erkenschwick (11. Oktober, 19.30 Uhr) konnte er nicht abschätzen. "Wir müssen sehen, wie es überhaupt weitergeht. Es müssen jetzt alle schnellstmöglich zum Arzt, einen Physiotherapeuten haben wir ja hier ja nicht mehr", meinte er.
Bis dahin bewegte sich die Partie auf Rekord-Niveau. Allein Luca Steinfeldt erzielte in den ersten 45 Minuten einen Viererpack (7., 9., 21., 36.). Ebenfalls waren noch Leon Tasov (24.), Marvin Schulz (27., 42.) und Marlon Schmitz für die Münsteraner erfolgreich. Es hätte zum höchsten Oberliga-Sieg der Geschichte werden können, hätte Bövinghausen nicht die Notbremse gezogen.