Rot Weiss Ahlen kam in der Oberliga Westfalen gegen den TuS Ennepetal nicht über ein 2:2 hinaus. Laut Trainer Björn Joppe kann Ahlen trotz der 70-minütigen Überzahl froh sein, am Ende einen Punkt mitzunehmen.
Erst unter der Woche schied RW gegen den Landesligisten SC Westfalia Soest mit 1:2 aus dem Westfalenpokal aus. Gegen Ennepetal sollten daraufhin drei Punkte her.
In der 21. Minute erleichterte Christian Antwi-Adjei diese Aufgabe, als er binnen weniger Sekunden zunächst die Gelbe Karte sah und dann mit Gelb-Rot vom Platz flog. Somit spielte Ahlen knapp 70 Minuten in Überzahl.
Von Dominanz war dennoch nicht zu sprechen, im Gegenteil: Der TuS ging in der 32. Minute mit 1:0 in Führung. Weniger Minuten später traf Bahattin Köse zum 1:1 (39.). Doch auch von dort an fiel den Gästen nur wenig ein, bevor sie in der 72. Minute erneut durch David Vaitkevicius in Rückstand gerieten.
Erst in der 85. Minute schnürte Köse ebenfalls seinen Doppelpack und glich erneut aus. Zwar hatte Ahlen kurz vor dem Ende noch die Chance zum Siegtreffer, doch spielerisch überzeugten die Gäste kaum.
Das sah auch Trainer Björn Joppe so: "Wir können am Ende froh sein, dass wir 2:2 spielen, auch wenn wir hinten heraus noch die Möglichkeit zum 3:2 haben. Man muss das gesamte Spiel sehen. Wir sind 70 Minuten in Überzahl und haben uns wenig einfallen lassen", bilanzierte er nach der Partie.
Sein Zusatz: "Am Ende waren sie galliger in den Zweikämpfen. Darum kommen sie auch zu den Möglichkeiten. Wenn man das 2:1 sieht, dann ist unser Zweikampfverhalten in diesem Moment nicht gut." Dass einzig positive sah der Cheftrainer in der Tatsache, dass RW gleich zwei Rückstände aufholen konnte.
Grundlegende Probleme
Nach drei Spielen steht der Regionalliga-Absteiger nun bei gerade einmal vier Punkten. Das hatte man sich vor der Saison anders vorgestellt. Joppe analysiert die grundlegenden Probleme der Ahlener.
"Man sieht, dass wir noch nicht in der Oberliga angekommen sind. Man hat gesehen, dass man uns mit Kick-and-Rush schon vor Probleme stellen kann, weil wir hinten auch einfach kein gutes Zweikampfverhalten haben", erklärte er.
"Wir suchen momentan die falschen Lösungen und Ansätze. Wenn wir über außen spielen und die Bälle in die Box flanken, wird es immer gefährlich, denn da hatte Ennepetal brutale Probleme, aber wir wollen immer durch die Mitte, immer und immer wieder."
Laut Joppe gehört auch die Mentalität zu den verbesserungswürdigen Faktoren bei seiner Mannschaft: "Da müssen wir uns drauf einstellen: Egal wo wir hinfahren, der Gegner spielt gegenüber letzter Woche einen ganz anderen Fußball. Die sind viel motivierter und reißen sich den Hintern auf. Es reicht nicht, mit Hacke-Spitze das Spiel zu gewinnen. Wir hoffen immer noch, dass die uns in Ruhe lassen, aber das wird keiner tun. Da müssen wir ankommen und von Anfang an unsere 100 Prozent auf den Platz bringen."