Es gibt wahrlich dankbarere Lose für die erste Westfalenpokalrunde als das, das die Sportfreunde Siegen erwischt haben. Am Mittwochabend musste das Team von Trainer Thorsten Nehrbauer beim Westfalenligisten RSV Meinerzhagen ran und gewann letztlich verdient mit 2:0.
"Wir haben im Vergleich zum 2:1 gegen den SV Lippstadt achtmal rotiert. Dafür hat es meine Mannschaft richtig gut gemacht", freute sich der 46-Jährige im Nachgang. Malik Hodroj (58.) und Derrick Kyere (90.) haben den nicht immer ungefährdeten Erfolg herausgeschossen.
"Wir haben gegen einen sehr guten Westfalenligisten gespielt. In der ersten Halbzeit waren wir ein wenig überrascht, waren nicht griffig genug in den Zweikämpfen. Das haben wir nach der Pause dann geändert", sagte Nehrbauer.
Dabei hätte es gegen Ende der ersten Halbzeit durchaus klingeln können, als eine halbhohe Hereingabe der Meinerzhagener an Freund und Feind vorbei durch den Siegener Fünfmeterraum rauschte. "Eine Situation hast du immer. Komplett kannst du es fast nie verteidigen", sagte der gebürtige Bonner.
Am Ende dürfte ihn ohnehin vor allem das interessieren, was auf der Habenseite steht. Und das sind zwei Siege aus zwei anspruchsvollen Partien zum Saisonstart. Leichter wird es auch am kommenden Wochenende nicht, wenn die Sportfreunde am Sonntag, 18. August, 15 Uhr, bei Regionalliga-Absteiger Rot Weiss Ahlen gastieren.
Die Favoritenrolle schob Nehrbauer direkt an die Werse, gab sich aber kämpferisch: "Für mich sind sie einer der Top-Favoriten auf den Aufstieg. Sie haben sich das Ziel 'Aufstieg' intern auch auf die Fahne geschrieben. Trotzdem werden wir dort hinfahren, um etwas mitzunehmen. Das wird ein richtiges Brett."
Und wer wird im Tor stehen? Zuletzt hatte Nehrbauer diese Frage gegenüber RevierSport offengelassen. Aus den Startelfeinsätzen von André Weis (Liga) und Mateo Drljo (Pokal) ergibt sich jetzt aber ein Muster, das Nehrbauer verfolgt.
"André Weis ist die klare Nummer eins. Er wird in der Meisterschaft spielen. Nichtsdestotrotz haben wir mit Mateo einen jungen Torwart, der auch spielen muss. Nur so kann er sich verbessern. Und wenn etwas passiert, dann muss er rein. Ich vertraue allen Jungs und will alle verbessern. In genau solchen Spielen muss das dann passieren", erklärte Nehrbauer.