Nach einer holprigen und wechselhaften Vorbereitung ist die VfL Bochum U21 am vergangenen Sonntagnachmittag in den Ligabetrieb gestartet. Lange wusste die Elf von Cheftrainer Heiko Butscher ohne Wettkampfbedingungen nicht, wo sie steht. Die 1:2-Auftaktniederlage beim TuS Ennepetal hat nun einige Erkenntnisse hervorgebracht.
„Für das Learning war das sehr wichtig“, resümierte der VfL II-Coach. Das Duell gegen einen gestandenen Oberligisten zeigte, dass das wiedereingeführte Team zunächst noch Eingewöhnungszeit im Seniorenbereich benötigt. Diese Klasse sei kaum mit Juniorenfußball vergleichbar und stelle die Akteure vor ganz andere Herausforderungen. „Ich kann jedem jungen Spieler nur raten, erstmal solche Spiele zu machen. Wer sich da durchsetzt, hat auch das Zeug dazu, weiter oben anzugreifen“, so Butscher.
Zwar enthält der Kader mit acht letztjährigen U19-Spielern und ehemaligen Bochumern wie Dennis Grote oder Lars Holtkamp viel „VfL-DNA“, dennoch wechselten die externen Neuzugänge von verschiedensten Klubs an die Castroper Straße. „Das ist eine bunt zusammengestellte Truppe“, stellte Butscher fest und erklärte: „Wir hatten nach dem Entscheid, wieder eine U21 einzuführen, gerade mal drei, vier Monate, um eine Mannschaft zusammenzustellen.“
Der 20-Mann-Kader brauche erstmal Zeit, um zusammenzuwachsen, ehe ein Teamgefüge entsteht. „Deswegen hoffe ich, dass die Fans so lange bei der Stange bleiben. Wenn wir die richtigen Lehren daraus ziehen, dann wird das schon“, zeigte sich Butscher zuversichtlich.
Auch "etablierte Spieler" könnten in der Oberliga aushelfen
Mit Lennart Koerdt stand beim Oberliga-Auftaktspiel auch ein Profi aus dem Bundesligakader des VfL Bochum in der Startelf. Eine spontane Entscheidung, wie Butscher verriet: „Lenny hat einmal bei uns trainiert, sonst war er ständig bei den Profis. Darum ist ihm natürlich nicht alles gelungen. Das wird sich aber auch langsam einfügen.“
Auch in den kommenden Wochen erwartet der 44-Jährige, der dem Erstligisten im Saisonendspurt aushilfsweise als Feuerwehrmann zum Klassenerhalt verhalf, Unterstützung „von oben“. Ob Nachwuchstalente, Profis ohne regelmäßige Einsätze oder Spieler, die frisch von einer Verletzung zurückkehren - die U21 sei in jedem Fall hilfreich.
„Die Lizenzspielerabteilung weiß ganz genau, warum diese Mannschaft existiert. Einer der Hauptgründe für die Wiedereinführung war, dass die Jungs Spielpraxis sammeln können. Egal ob Lenny Koerdt, Mats Pannewig oder etablierte Spieler, die einfach wieder Duelle haben wollen.“