Nach fünf Jahren in der Regionalliga West muss der SV Lippstadt 08 nach einer schweren Saison den Gang in die Oberliga Westfalen antreten. Am Ende der abgelaufenen Saison standen die Lippstädter auf dem 15. Tabellenplatz.
Sportdirektor Dirk Brökelmann findet eine Erklärung für den Abstieg: "Im Nachgang ist es sehr schwer, die Situation zu beurteilen. Wir haben in der Hinrunde zu viel verloren und zu wenig Punkte geholt. Das war in der Rückrunde nicht mehr aufzuholen. Im Winter konnten wir nochmal auf dem Markt tätig werden. Der Kader wurde verstärkt. In der Rückrunde lief es dann auch teilweise besser. Ein Abstieg ist natürlich immer bitter."
Brökelmann stellt sich aber vor die Mannschaft und betont: "Wir hatten einen sehr jungen Kader. Die Jungs haben Zeit gebraucht. Das war uns schon vor der Saison klar."
Nächstes Jahr heißt es also Oberliga. Eine neue, aber nicht unbekannte Situation für den SV. "Wir wollen erstmal in der Liga ankommen. Ich weiß, dass in der Oberliga Westfalen super Fußball gespielt wird. Mir ist wichtig, dass wir Respekt vor jedem Gegner haben. Es wird ein hartes Stück Arbeit", erklärt der Sportdirektor.
Obwohl man als ehemaliger Regionalligist in die Saison starten wird, will Brökelmann nichts von einer Favoritenrolle wissen: "Ich sehe uns nicht als Favorit. Wir haben eine gute Mannschaft zusammengestellt, aber ich möchte keine Prognose abgeben. Die Liga wird hart umkämpft sein. Ich beobachte natürlich, was sich so auf dem Markt bewegt. Die anderen Vereine arbeiten gut."
Der sportliche Weg ist aber klar. So betont der 50-Jährige: "Wir haben eine klare Linie, welche wir weiterhin verfolgen werden. Der SV Lippstadt wird sich nicht verändern. Der Verein soll für kreativen Fußball stehen. Uns geht es darum, das Spiel mit Ballbesitz zu bestreiten. Wir haben junge und hungrige Spieler im Kader. Die wollen wir natürlich entwickeln. Zusätzlich verfügt die Mannschaft über Erfahrung. Die Mischung ist wichtig."
Ein Umbruch nach einem Abstieg ist meist nicht vermeidbar. So auch im Falle des SV Lippstadt. "Die vielen Abgänge waren nach dem Abstieg natürlich eingeplant. Wir hätten einige Spieler gerne gehalten, aber wenn es die Möglichkeit gibt, Regionalliga zu spielen, dann verstehe ich die Jungs natürlich. Dafür ist die vierte Liga zu reizend. Aber auch Lippstadt ist weiterhin ansprechend für viele Spieler", sagt Dirk Brökelmann.
Über den aktuellen Stand des Kaders erzählt er: "Wir sind mit der jetzigen Arbeit zufrieden. Die Mannschaft fasst aktuell 16 Feldspieler und drei Torhüter. Ich weiß natürlich, dass dies noch zu dünn ist. Wir beobachten den Markt in Ruhe. Die Ligazugehörigkeit einer potenziellen Neuverpflichtung ist mir dabei egal. Der Spieler muss mich charakterlich und qualitativ überzeugen."