Nach zuvor drei Siegen in Serie binnen einer Woche musste die SG Wattenscheid 09 gegen die Sportfreunde Siegen die zweite Niederlage in Folge einstecken. Die Folge: Die SGW ist weiter mitten drin im Abstiegskampf der Oberliga Westfalen.
Das werde die 09er aber nicht daran hindern, den Klassenerhalt einzufahren. Das sagte Wattenscheids Trainer Engin Yavuzaslan nach dem Abpfiff gegen Siegen. "Wir werden unsere Punkte holen. Davon bin ich fest überzeugt" versprach Yavuzaslan.
Allerdings habe gegen die Sportreunde Siegen die taktische Disziplin gefehlt, so Yavuzaslan. "Nicht Siegen hat das Spiel gewonnen, sondern wir haben es verloren. Siegen hat es sich mit ganz einfachen Mitteln geholt. Und das ist ärgerlich und das wurmt mich auch", meinte der SGW-Trainer. "Siegen war effektiv. Sie haben nicht viel für das Spiel getan. Sie haben auf unsere Fehler gewartet und dann in den Umschaltmomenten eiskalt zugeschlagen."
Von der Einstellung her mache er seine Spielern keine Vorwürfe. Aber die Abwehr sei zeitweise ziemlich sträflich alleine gelassen worden. "Wir hatten immer wieder unnötige Ballverluste", beklagte der 40-Jährige.
An den drei Gegentreffern durch Jubes Ticha (27.), Malik Hodroj (38.) und Mats-Lukas Scheld (57.) sei nicht in erster Linie die Abwehr schuld. "Ich kann meiner Defensive keinen Vorwurf machen. Wir haben es bisher in der gesamten Rückrunde geschafft, gerade bei Standards hellwach zu sein. Und wenn ich dann sehe, dass wir mit der klaren Zuordnung in den Standards so fahrlässig umgehen, dann hast du gegen so eine abgezockte Mannschaft keine Chance."
Insgesamt muss man seiner Mannschaft aber attestieren, dass sie nach vorne zu ungenau und hektisch agierte und in der Rückwärtsbewegung erheblich Lücken gezeigt hat. Gelb-Rot gegen Tim Kaminski wegen Meckerns eine Viertelstunde vor dem Ende passte da irgendwie ins Bild. "Wir hätten noch drei Tage spielen können und wahrscheinlich kein Tor geschossen", meinte Yavuzaslan.
Man kann es drehen und wenden, wie man will: Sein Team hat aktuell ergebnistechnisch einen kleinen Durchhänger. Durch die neun Punkte zuvor liegt es im Kampf um den Klassenerhalt weiter gut im Rennen. Allerdings sollte sich die Mannschaft schnell vor Augen führen, wie sie dorthin gekommen ist.