Nachdem das Trainerdebüt von Thorsten Nehrbauer beim TuS Bövinghausen (2:4) nicht geglückt war, konnte Nehrbauer mit den Sportfreunde Siegen die darauffolgenden zwei Partien gewinnen.
Am Sonntag wurden sogar beim Spitzenreiter der Oberliga Westfalen, die Sportfreunde Lotte, drei Punkte geholt.
Nehrbauer, der Nachfolger des glücklosen Patrick Helmes, bringt einiges an Erfahrung mit. Als Spieler war er unter anderem bei Hannover 96, dem 1. FC Mainz oder Fortuna Düsseldorf unter Vertrag. Diese Erfahrung möchte er an der Seitenlinie der Siegener nutzen.
"Ich habe mich sehr gefreut, diese Chance bekommen zu haben. Ich habe auch selbst schon als Spieler gegen Siegen auf dem Platz gestanden und weiß, was auch im Leimbachstadion möglich ist", erklärt Nehrbauer, der noch in der vergangenen Saison Siegens Lokalrivalen 1. FC Kaan-Marienborn auf Platz sechs der Regionalliga West führte.
Das Spiel in Münster war eingangs aus organisatorischen Gründen um eine Stunde nach vorn verlegt worden und musste letztlich komplett abgesetzt werden. Regenfälle in Verbindung mit dem Aufbau des Preußenstadions ließen eine Austragung nicht zu. Der neue Spieltermin ist nun der 17.12.23 – das Spiel bildet demnach den für die Preußen und die Sportfreunde neuen Abschluss der Hinrunde, welche offiziell eine Woche zuvor ihr Ende findet.
Angestoßen wird die Sonntagspartie bereits um 14 Uhr.
Vier Wochen ist es her, als der Ex-Profi die Mannschaft der Sportfreunde Siegen übernommen hat. Die ersten Wochen habe Nehrbauer als sehr angenehm empfunden: “Der Start ist genau so verlaufen, wie ich es erwartet habe. Es war sehr emotional und leidenschaftlich. Die Mannschaft ist jung und sehr lernbereit, das macht mir Spaß. Wir sind auf dem richtigen Weg, den Erwartungen gerecht zu werden.”
Noch sechs Spiele stehen für Siegen bis zur Winterpause auf dem Programm. "Bis dahin haben wir kein festes Ziel. Wir wollen den Abstand nach unten so schnell wie möglich vergrößern. Natürlich wollen wir in jedem Spiel drei Punkte holen. Das würde uns Ruhe geben und zudem würden wie die Planungssicherheit bekommen", erklärt Nehrbauer.
Die Voraussetzungen dafür seien gut, ordnet der Trainer ein: "Die Stimmung im Team ist klasse. Das Training macht Spaß und die Jungs merken, dass sie als Einheit funktionieren müssen. Dann können sie zeigen, wie gut sie sind. Das haben sie so langsam verinnerlicht."
Der Start ist genau so verlaufen, wie ich es erwartet habe. Es war sehr emotional und leidenschaftlich.
Thorsten Nehrbauer
Weiter geht es am Sonntag (5. November, 14.30 Uhr) beim Tabellendritten SV Schermbeck. Nehrbauer weiß, was auf die Siegener zukommt: "Auf uns wartet die nächste Spitzenmannschaft. Schermbeck hat mit Timur Karagülmez und Marcel Platzek zwei herausragende Stürmer. Das wird eine schwere Aufgabe und wir müssen als geschlossene Gruppe auftreten. Wir wollen natürlich versuchen mitzuhalten und werden alles geben. Wir fahren nach Schermbeck um Punkte zu holen."
An der Seitenlinie der Siegener wird sich im Vergleich zum letzten Spiel noch was tun: Co-Trainer Marcel Becker wird den Verein zum 31. Oktober 2023 verlassen. 57-mal trug Becker auch das Siegener Wappen in der Oberliga Westfalen auf der Brust, zwischen 2018 und 2023 gelang ihm dabei ein Treffer und zwei Assists.
Zuvor war er für Erndtebrück und Hünsborn in der Westfalen- und Landesliga aktiv. Zur aktuellen Saison wechselte Becker in den Staff und wurde zunächst Co-Trainer von Patrick Helmes, später dann von Nehrbauer. Nun sei es für den ehemaligen Mittelfeldmann an der Zeit, sich auf zu neuen beruflichen Ufern zu machen.
Eine Suche nach einem Nachfolger gibt es nicht. Nehrbauer erklärt: “Wir brauchen keinen Nachfolger. Ich habe mit Sergen Yesilcay auch einen Co-Trainer mitgebracht. Wir wollten das auch gerne mit Marcel zusammen machen, denn er ist ein junger und dynamischer Typ. Er hat sich aber dazu entschieden, sich anders zu orientieren."