Christoph Dabrowski war zufrieden mit dem, was er am Mittwochvormittag auf dem Trainingsplatz des Fußball-Drittligisten Rot-Weiss Essen sah. In der ersten von zwei Einheiten an diesem Tag standen Intensität und Torabschlüsse im Fokus des Trainerteams. Die RWE-Profis spielten auf zwei große und vier kleine Tore.
Bis auf die Langzeitverletzten Nils Kaiser und Ekin Celebi, Eric Voufack (Erkältung) sowie Julian Eitschberger (U20-Nationalmannschaft) nahmen alle Essener Spieler am Training teil.
Auch Stürmer Moussa Doumbouya drehte erstmals nach seiner Leistenoperation wieder Laufrunden um den Platz. „Es war eine sehr gute Einheit“, lobt Dabrowski im Gespräch mit dieser Redaktion.
Mangelnden Einsatz konnte man seiner Mannschaft am vergangenen Sonntag im Auswärtsspiel bei Erzgebirge Aue auch nicht vorwerfen. RWE war über weite Strecken spielbestimmend, hatte mehr Torchancen, trat die Heimreise aber dennoch mit einer 1:2-Niederlage im Gepäck an.
Vorne wurden hochkarätige Möglichkeiten vergeben, hinten verteidigte RWE bei beiden Gegentoren fahrlässig. „Der entscheidende Punkt war die fehlende Effizienz“, betont Dabrowski. „Durch individuelle Fehler sind wir ins Hintertreffen geraten, obwohl wir nicht viel zugelassen haben. Die Jungs haben alles reingelegt und versucht, das Spiel zu drehen. Das wäre möglich gewesen. Viel mehr Chancen kann man sich auswärts auf diesem Niveau nicht erspielen. Leider konnten wir uns nicht belohnen und treten deshalb auf der Stelle.“
Rot-Weiss Essen: Abstiegsangst an der Hafenstraße
Seine Mannschaft läuft Gefahr, sich im Tabellenkeller der 3. Liga festzusetzen. Nach 14 Spielen macht sich an der Hafenstraße Angst um den Klassenerhalt breit. Nur ein Tor trennt RWE derzeit von einem Abstiegsplatz, das kann trotz eines Umbruchs im Sommer nicht der Anspruch des letztjährigen Aufstiegskandidaten sein, dessen Führungskräfte immer wieder betonen, dass die 2. Bundesliga das langfristige Ziel des Traditionsvereins sei.
Verantwortlich für die Ergebnisse ist in erster Linie der Trainer. Auch Dabrowski weiß, dass seine Mannschaft in den verbleibenden fünf Spielen vor der Winterpause konstanter punkten muss, sonst könnte auch über den 46-jährigen Ex-Profi diskutiert werden. „Druck ist hier immer auf dem Kessel“, weiß Dabrowski. „Unsere Mannschaft braucht Widerstandskraft, das ist mein Ansatz. Wir müssen klar im Kopf sein, Druck ist im Fußball normal. Es würde sich natürlich geiler anfühlen, wenn wir jetzt 20 Punkte hätten. Bisher haben wir es aber nicht geschafft, nach einem guten Spiel einen draufzusetzen.“
RWE fehlt in der 3. Liga Konstanz - „eine Qualitätsfrage“
Die schwankenden Leistungen in den letzten Wochen haben einige Fragen im RWE-Umfeld aufgeworfen. In Dresden und gegen Energie Cottbus zeigte RWE überzeugende Leistungen gegen Top-Teams der 3. Liga. Auf jedes starke Spiel folgte bisher aber ein Rückschlag. „Konstanz ist auch eine Qualitätsfrage“, räumt Dabrowski ein, der gegen Cottbus und in Aue einen defensiven Ansatz gewählt hatte, um aus einer kompakten Defensive über Umschaltmomente zum Erfolg zu kommen.