Wiedersehen macht Freude: Am fünften Spieltag der Oberliga Westfalen erlebte Flügelspieler Umut Yildiz ein ganz spezielles Spiel. Zwischen 2021 und 2023 trug der 23-Jährige das Trikot der SG Wattenscheid 09. Nun stand er mit seinem neuen Klub, dem TuS Bövinghausen, erstmals der alten Liebe gegenüber. Die Partie endete mit 3:0 für die Dortmunder.
Zwei Jahre im schwarz-weißen Trikot der SGW, 68 Pflichtspiel-Einsätze, 15 Scorerpunkte. Yildiz erlebte sowohl den heldenhaften und gefeierten Wiederaufstieg in die Regionalliga West als auch den enttäuschenden Abstieg zurück in die Oberliga Westfalen - eine sportliche Achterbahnfahrt.
Die SG Wattenscheid ist dem Flügelspieler in dieser Zeit ans Herz gewachsen. Dementsprechend emotional war das Aufeinandertreffen mit dem Ex-Klub: „Ich hatte dabei gemischte Gefühle. In diesem Verein habe ich eine Zeit mit Höhen und Tiefen erlebt. Von sportlichen Höhepunkten bis zum Abstieg war alles dabei. Gegen den Klub zu spielen, für den man zwei Jahre lang sein Leben gegeben hat, ist nicht einfach. Einerseits freue ich mich über den Sieg, andererseits bin ich auch irgendwie traurig.“
Wattenscheid in der Krise, Yildiz leidet mit
Nach der Partie führte Yildiz zahlreiche Gespräche mit ehemaligen Weggefährten wie Nico Lucas oder Eduard Renke. Wahrscheinlich war der Deutsch-Türke auch als Tröster gefragt. Denn nach der Niederlage in Bövinghausen bildet Wattenscheid das neue Tabellenschlusslicht. Die Köpfe hingen unten, die Krise spitzt sich zu.
„Ich leide schon mit den Jungs mit“, verriet Yildiz und stellte klar: „Trotzdem sehe ich das in erster Linie sportlich. Ich muss auf mich gucken und habe mich auf dem Platz voll und ganz darauf konzentriert, alles für meinen Verein zu geben. Auch, wenn es gegen Wattenscheid war. Darauf kann man aber natürlich keine Rücksicht nehmen.“
Auch von den mitgereisten Wattenscheider Fans wurden dem gebürtigen Düsseldorfer nur warme Worte entgegengebracht. Der SGW-Anhang weiß, wie viel Schweiß und Einsatz ihr Ex-Spieler im Lohrheide Stadion gelassen hat: „Auf die Fans zu treffen war ein sehr spezielles Erlebnis. Es wurden aber nur positive Worte ausgetauscht. Ich habe mich gefreut, alle wiederzusehen.“
„Mit dieser Truppe können wir das schaffen“
Yildiz wechselte in der Sommerpause zum Team von Cheftrainer Christian Knappmann. Mit den ambitionierten West-Dortmundern hat sich Yildiz hohe Ziele gesteckt. Bislang gehört er zum Stammpersonal und kann nur positive Schlüsse aus dem Vereinswechsel ziehen: „Ich denke, dass ich in Bövinghausen eine gute Perspektive habe. Mit dem Kader, der Qualität kann man ganz oben angreifen.“
Am liebsten würde der Angreifer die Saison in Bövinghausen mit dem Aufstieg krönen. Bis dahin ist es jedoch noch ein weiter und steiniger Weg, erzählte Yildiz: „Mit dieser Truppe können wir das schaffen. Ein Selbstläufer wird es allerdings nichts, das ist uns allen bewusst. Wir müssen in jedem Spiel einhundert Prozent geben, sonst wird es schwer.“