Zu Beginn der neuen Spielzeit wechselte Angreifer Louis Jozek von Landesligist SSV Buer zur SpVg Schonnebeck in die Oberliga Niederrhein. In Schonnebeck soll Jozek nach dem Abgang von Calvin Küper zur SG Wattenscheid das entstandene Loch in der Offensive der Schwalben füllen. Sein Großvater und Fußballlegende Klaus Fischer traut dem Neuzugang der Essener eine erfolgreiche Saison zu.
Der Name Klaus Fischer sollte noch dem ein oder anderen Fußballfan aus dem Ruhrgebiet ein Begriff sein. Mit dem FC Schalke 04 wurde Fischer 1972 Deutscher Pokalsieger und in der Saison 75/76 wurde er mit 29 erzielten Treffern Torschützenkönig in der Bundesliga. Des Weiteren wurde er mit dem 1. FC Köln 1983 erneut Deutscher Pokalsieger.
Beim ersten Heimspiel der SpVg Schonnebeck in dieser Saison gegen den SC St. Tönis saß Fischer auf der Tribüne. Sein Enkel Jozek durfte für die letzten 20 Minuten der Partie ran. Zwar hatte Fischer nach der Partie lobende Worte für seinen Neffen übrig, an der Leistung der Schonnebecker Mannschaft ließ der 45-malige Nationalspieler Deutschlands jedoch kein gutes Haar.
„Wenn mir zu meiner aktiven Zeit jemand solche langen Bälle zugespielt hätte, dann hätte ich dem gesagt, lauf da selber hinterher.”
Klaus Fischer
„Louis ist ein guter Fußballer und ein guter Spieler muss auch spielen. Er ist schnell, hat einen guten linken Fuß und ist auch technisch unheimlich stark. Jedoch hatte das, was Schonnebeck gegen St. Tönis auf den Platz gebracht hat, nicht viel mit Fußball zu tun”, erklärte Fischer. Besonders bemängelte Fischer die zu oft und wahllos gespielten langen Bälle der Schwalben: „Wenn mir zu meiner aktiven Zeit jemand solche langen Bälle zugespielt hätte, dann hätte ich gesagt, lauf da mal selber hinterher.”
Auch bei der offensiven Abteilung der Schwalben sah der in Kreuzstraßl geborene ehemalige Mittelstürmer noch Luft nach oben. „Ich möchte jetzt keine Namen oder Nummern nennen, aber von dem, was ich gesehen habe, gehören einige Spieler nicht in die Oberliga. Ich weiß nicht, ob die beim Training auch so spielen, aber das ist einfach zu wenig. Wenn man einfach nur lange Bälle nach vorne spielt, wie soll man denn dann noch vernünftig angreifen? Man muss die Bälle gezielt von hinten heraus spielen, man muss beweglich sein und miteinander spielen und dann kann man auch Spiele gewinnen”, erklärte Fischer in Bezug auf die zweite Saisonniederlage der Essener.
In der nächsten Woche hat die SpVg Schonnebeck jedoch wieder die Chance, die Fußballlegende gnädig zu stimmen. Am dritten Spieltag der Oberliga reisen die Schonnebecker zum KFC Uerdingen. Zwar geht der KFC als Favorit in das Rennen, nach zwei Niederlagen zum Auftakt müssen die Schonnebecker auch endlich punkten. Auch Schonnebecks Trainer Dirk Tönnies sprach vor dem Spiel gegen Uerdingen schon leise von Abstiegskampf .