Auch, weil die U19 in die A-Jugend Bundesliga aufgestiegen ist und dort nun namhafte Vereine wie Borussia Dortmund, Schalke 04 oder Bayer Leverkusen am Bandsbusch begrüßen darf.
Doch kann Hilden die Sensation in der Oberliga tatsächlich wiederholen? Im schon traditionellen Mediengespräch vor dem Saisonstart standen sowohl der Sportliche Leiter, Dennis Lichtenwimmer, als auch der Trainer, Tim Schneider, Rede und Antwort.
„Die Jungspunde sind allesamt gut eingeschlagen. In der Breite sind wir besser besetzt als in der Vorsaison“, hob Schneider direkt einen ganz wichtigen Punkt für die anstehende „Mammut-Saison“ mit 40 Spielen hervor. „Durch das größere Ressourcenpool und den Zusammenhalt innerhalb des Teams wollen wir mindestens wieder einen einstelligen Tabellenplatz erzielen“, stapelte der Trainer ziemlich tief.
„Man bedenke, dass unser Kader durchschnittlich um zwei Jahre jünger ist als im letzten Jahr. Wir werden unsere Basics aber wieder abrufen, auch, wenn uns beispielsweise mit Stefan Schaumburg ein wichtiger Leistungsträger verlassen hat“, betonte Schneider noch einmal die Wichtigkeit des langjährigen Routiniers, der seine Karriere beendet hat.
Dafür haben sich die Itterstädter aber auch punktuell verstärkt. Mit Marvin Brüggehoff konnte die sportliche Leitung beispielsweise ein Talent von den A-Junioren des Wuppertaler SV an die Hoffeldstraße lotsen. „Wenn du dann merkst, dass ein Junge wie Marvin den Urlaub verschoben hat, nur um zum VfB zu wechseln, dann weißt du, dass der unheimlich brennt“, nannte Lichtenwimmer die entscheidenden Kriterien bei der Suche nach Verstärkungen.
Ebenfalls für die erste Elf interessant dürfte Salim El Fahmi sein. Der 1,90 Meter große Angreifer von der SG Unterrath fiel schon bei den Testspielen positiv ins Auge.
Wo Trainer Schneider noch die Ambitionen bremste, sprach Lichtenwimmer schon das aus, worauf man sich in der anstehenden Oberliga-Saison einstellt: „Wir wollen schon gerne wieder zum erweiterten Favoritenkreis zählen, wenngleich das Budget zum letzten Jahr nicht erhöht wurde“, freut sich der Sportliche Leiter auf eine interessante Saison.
Zum Start am Sonntag kommt es direkt zum Nachbarschaftsduell gegen den 1. FC Monheim (15:30 Uhr, Sportanlage Hoffeldstraße). „Wir genießen im Moment eine enorme Wertschätzung im ganzen Kreis Mettmann. Natürlich spielen wir lieber direkt gegen Monheim als gegen Kray. Die werden unsere Jungs niemals unterschätzen“, zählt der Ex-Akteur und jetzige Offizielle des VfB vollkommen auf Lokalkolorit am 1. Spieltag.
Angesprochen auf die enorme Belastung der vollgepackten Saison kann Schneider die Vorgehensweise mit einer kompletten Runde nicht ganz nachvollziehen: „Einigen Vereinen und Verantwortlichen sind die Eintrittsgelder anscheinend wichtiger als die Gesundheit der Spieler“, hätte der Trainer eine erneute Auf- bzw. Abstiegsrunde eher bevorzugt.
Zum Schluss blickte aber auch er optimistisch in Richtung Saisonauftakt. „In der ersten Englischen Woche sollten uns nicht direkt die Körner ausgehen.“ Wenn man an den VfB aus der Vorsaison denkt, kann man ohne Weiteres resümieren, dass sich das Schneider-Team auch in 2022/23 nicht blamieren wird.