Es war die 81. Spielminute in der Kray Arena, in der die heimischen Fans wie aus dem Nichts noch einmal Hoffnung auf die Mega-Überraschung schöpften. Nico Bosnjak hatte gerade zum zweiten Mal sicher vom Elfmeterpunkt verwandelt und seine Mannschaft damit nach einem 0:3 Halbzeitrückstand gegen den Wuppertaler SV nochmal auf 2:3 herangebracht. Am Ende sollte es dann aber dabei bleiben, sodass die Krayer das Traumhalbfinale im Niederrheinpokal gegen Rot-Weiss Essen verpassten.
Trainer Damian Apfeld war dennoch hochzufrieden mit seinem Team. „Ich hätte ehrlich gesagt in der Halbzeit nicht mehr gedacht, dass es nochmal so ein Fight wird“, gab der 35-Jährige zu. „Für uns war es die dritte Englische Woche in Folge und Wuppertal war durch die Spielabsagen am Wochenende schön ausgeruht. Ich finde, wir haben schon sehr gut angefangen, haben dann aber nach dem Rückstand besonders bei Flanken nicht gut verteidigt und gehen verdient mit 0:3 in die Pause.“
In der zweiten Halbzeit sah das dann wieder ganz anders aus. Der FCK kam mutig aus der Kabine, Wuppertal schaltete mindestens einen Gang zurück und es wurde noch einmal spannend. „Als Oberligist musst du erstmal so zurückkommen“, lobte Apfeld den Kampfgeist seiner Mannschaft. „Die Jungs können wirklich stolz sein. Wir haben uns hier gut präsentiert vor einer super Kulisse. Das war gute Eigenwerbung. Daraus müssen wir das Positive mitnehmen.“
Negativ waren dabei aber sicherlich die zwei verletzungsbedingten Wechsel, die der FCK-Trainer vornehmen musste. Sowohl Duc Ahn Nguyen Nhu (Schlag auf den Knöchel) als auch Dzenan Mucic (muskuläre Probleme) mussten den Platz angeschlagen verlassen. Mit Blick auf die kurze Regenerationsphase vor dem nächsten Ligaspiel am Sonntag gegen den 1. FC Mönchengladbach zwei Hiobsbotschaften für die Essener.
„Dieses Mammutprogramm ist für einen Oberligisten schon brutal“, meinte Apfeld. Unter normalen Umständen wäre die Partie beim Tabellenletzten ein Pflichtsieg für den FCK, davon will der Ex-RWE-Jugendtrainer aber nichts wissen. „Das ist ein extrem wichtiges Spiel. Nach dem Programm, das wir hinter uns haben, auswärts auf Kunstrasen in Mönchengladbach - das wird wieder sehr intensiv. Aber es hilft ja nichts. Die Jungs müssen nochmal alles rauskloppen und danach haben wir tatsächlich mal ein paar Tage Zeit zum Durchschnaufen. Aber Sonntag müssen drei Punkte her. Punkt, aus.“