In der Oberliga Niederrhein verlor der FC Kray am Mittwoch mit 2:4 zuhause gegen den VfB Hilden. Nun haben die Essener noch zwei Spiele gegen direkte Konkurrenten, um die Tabellensituation vor dem Beginn der Abstiegsrunde zu verbessern.
Derzeit steht der FCK mit 18 Punkten auf Platz 19 in der Tabelle. Sechs Punkte könnten die Essener noch sammeln und zumindest zwei Plätze weiter nach oben klettern. Beim Blick auf den Spielberichtsbogen sieht man bei dem Oberligisten einige bekannte Namen. Viele Spieler sind jünger als 23 und haben vor nicht allzu langer Zeit in einem der umliegenden Nachwuchsleistungszentren gespielt.
So wurden beispielsweise vor der Saison mit Imad Aweimer, Ömer Özden und Florian Usein gleich drei Spieler aus der U19 des MSV Duisburg verpflichtet. Das ehemalige MSV-Trio ist Jahrgang 2002 und absolviert nun das erste Seniorenjahr an der Kray Arena. Mit Calvin Minewitsch wurde im Sommer ein weiterer Youngster nach Kray gelotst, der Offensivspieler kam aus der U19 des VFL Bochum.
Der Trainer des FC Kray, Damian Apfeld, hat selbst schon Erfahrungen im Nachwuchs gesammelt. Bevor er den Oberligisten übernahm, hat er vier Jahre lang die U19 von Rot-Weiss Essen trainiert.
Die nachwuchsbasierte Transferpolitik wurde in der Winterpause weiterverfolgt. Apfeld hat mit Giannis Orkas und Nils van den Woldenberg zwei ehemalige RWE-Schützlinge verpflichtet. Zudem gelang mit dem Transfer von Torhüter Leon Klußmann, aus der zweiten Mannschaft von Borussia Dortmund, ein echter Transfer-Coup.
Aber das ist der Weg des FC Kray und den wird man auch so weiterführen
Damian Apfeld
Die Vor– und Nachteile einer dermaßen jungen Oberliga-Mannschaft beurteilt der 35-Jährige differenziert: „Der Vorteil ist, dass es eine entwicklungsfähige Mannschaft ist. Wenn so eine Truppe zusammenbleibt, hast du am Ende sehr viele talentierte Jungs. Die Spieler haben eine ganz andere Entwicklungskurve nach jeder Halbserie als ein 28- oder 30-Jähriger. Im Sommer hast du dann ganz viele Neuzugänge, obwohl die alle schon hier waren, aber es sind Neuzugänge, weil sie besser geworden sind.“
Mit dem Blick auf die Tabelle erkennt man, es ist auch in Kray nicht alles Gold was glänzt. Der Trainer erläutert die Kehrseite: „Der Nachteil ist, dass einfach sehr viele Fehler passieren. Diese Fehler passieren einer erfahrenen Truppe nicht. Aber das ist der Weg des FC Kray und den wird man auch so weiterführen.“ Sein Fazit: „Am Ende müssen wir individuelle Fehler abstellen.“
Nach der letzten Niederlage gegen den VfB Hilden (2:4) erkennt der Coach aber schon eine Entwicklung: „Wir haben uns nicht hängen lassen, das war besser als in den Wochen zuvor. Das ist gut, das ist ein Anfang. So etwas hat auch mit Qualität und Reife zu tun.“
Die Krayer Mannschaft hat zweifellos genügend Qualität in ihren Reihen. Ob die junge Mannschaft in der Lage ist, den Abstiegskampf in der Oberliga Niederrhein anzunehmen, werden die kommenden Wochen zeigen. Bevor die Abstiegsrunde beginnt, stehen noch die verbleibenden Spiele gegen die Tabellennachbarn Sportfreunde Niederwenigern (27. März, 15 Uhr) und den SC Velbert (30. März, 19:30 Uhr) aus.