Das Oberliga-Spiel zwischen den SF Niederwenigern und dem ETB war gerade acht Minuten alt, da erlebte es schon seinen Knackpunkt. Jordi Barrera grätschte Essens Prince Kimbakidila als letzter Mann kurz vor dem Sechzehner um und Schiedsrichter Bastian Lang zückte die Rote Karte.
Eine vertretbare bis unstrittige Entscheidung, darin waren sich beide Trainer nach dem Spiel einig. Doch sie brachte Niederwenigern letztlich um die Chance, bis zum Ende mit dem ETB SW Essen mitzuhalten.
ETB Schwarz-Weiß Essen: Lübcke – Togbedji (53. Nguanguata), Daylanoglu, Atas – Remmo, Maßmann (24. Romano), Neuse, Akhal (61. Reichardt) – Kimbakidila, Mumcu, Cisse
Tore: 1:0 Enz (32.), 1:1 Romano (38.), 2:1 Rapka (52.), 2:2 Cisse (60.), 3:2 Romano (61.), 4:2 Mumcu (89.)
Rote Karte: Barrera (8.)
Zuschauer: 200
Zumal Marcel Kraushaar auch gerne einen Platzverweis für den Gegner gesehen hätte. „Den gesamten Spielverlauf betrachtet hätte Essen mindestens einmal Gelb-Rot sehen müssen. Da gab es zwei klare Situationen. Ich fühle mich etwas verschaukelt“, ärgerte sich der Trainer der Sportfreunde.
Dennoch gelang es seiner Mannschaft, den ETB lange vor Probleme zu stellen und durch Dominik Enz (32.) und Marc Rapka (55.) zweimal in Führung zu gehen. „Es ist sehr enttäuschend. Die Mannschaft hätte sich für ihre Leistung mehr verdient gehabt. Mein Team hat in 83-minütiger Unterzahl ein wirklich gutes Spiel gemacht“, lobte er.
Wir haben zwei Rückstände ausgeglichen und am Ende hochverdient gewonnen. An so einem Tag ist mir dann auch völlig egal wie
Suat Tokat
Auf Essener Seite war es vor allem ein überragender Marcello Romano, der den Sportfreunden den Lohn verwehrte. Der 20-Jährige traf gleich zweimal (38., 61.) und stellte, gemeinsam mit Mohamed Cisse (60.) und Ferhat Mumcu (89.), die Weichen auf Sieg. „Wir haben zwei Rückstände ausgeglichen und am Ende hochverdient gewonnen. An so einem Tag ist mir dann auch völlig egal wie“, sagte Suat Tokat.
Der ETB-Trainer habe seine Mannschaft auf ein schwieriges Spiel gegen einen „tiefstehenden Gegner, der viele lange Bälle spielt“, eingestellt, wie er sagte. „Bei Kontern sind sie immer gefährlich. So haben wir dann auch die beiden Gegentore kassiert. Auch mental ist so ein Spiel schwierig, weil wir aufgrund unserer Platzierung liefern mussten. Dennoch hatten wir das Geschehen prinzipiell die ganze Zeit im Griff.“
Durch den Dreier hat seine Mannschaft nun beste Karten, um in die Aufstiegsrunde einzuziehen. Die Sportfreunde Niederwenigern befinden sich dagegen weiterhin im Tabellenkeller und mussten gegen den ETB die neunte Ligapleite in Folge hinnehmen. „Die Leistung der Mannschaft spricht für sich. Wir haben gegen eine Mannschaft, die wahrscheinlich in die Aufstiegsrunde gehen wird, ein gutes Spiel gemacht. Ich bin guter Dinge, dass wir uns in der Tabelle auch noch dementsprechend positionieren können“, sagte Kraushaar.
Seine Mannschaft hat noch die SpVgg Sterkrade-Nord (Mittwoch, 23. März, 20 Uhr) und den FC Kray (Sonntag, 27. März, 15 Uhr) vor der Brust. Zeitgleich tritt der ETB gegen den TV Jahn-Hiesfeld an.