Westfalia Herne ist abgeschlagenes Tabellenschlusslicht der Oberliga Westfalen. Trotzdem strahlt Trainer Danny Voß Optimismus aus. Gerade nach dem 1:1-Unentschieden am Sonntag im letzten Test gegen den FC Kray war er „sehr zufrieden. Wir haben in den letzten Wochen viel taktisch gearbeitet und das hat man gesehen.“
Seit vier Wochen ist Voß nun als Cheftrainer im Amt und gibt dem Team in der Vorbereitung neue Impulse mit: „Mentalität ist wichtig und wir haben an unserem Defensivverhalten gearbeitet. Ich muss die Taktik auf das Team anwenden und anhand der neuesten Entwicklungen gab es da einiges zu tun.“
Um beispielsweise die Verteidigung von Standards zu verbessern, hatte er den Testspielgegner Kray vorher gescoutet und Johannes Sabah als kopfballstärksten Spieler ausgemacht. „Den hatten wir gut im Griff“, freut er sich und weiß: „Die Spieler merken, dass ihr Trainer sich auch außerhalb des Trainings mit dem Team beschäftigt. Wir wollen Step-by-Step gehen und so schaffe ich Vertrauen.“
Ärgerlich: Die beiden späten Neuzugänge Mohamed El Bouazzati (unvollständige Unterlagen) und Leonardo Villacorta (Heimweh) sind schon wieder weg. „Der Kader ist dünner als vorher und wir haben in der Transferperiode viele Defensivleute verloren, das schmerzt. Wir werden taktisch umstellen und versuchen, das zu kompensieren“, schaut Voß nach vorne.
Die Tücken der Abstiegsrunde
Die Tabellensituation der Westfalia sieht ziemlich aussichtslos aus: Die Herner stehen auf dem letzten Platz, haben erst ein Spiel gewonnen und es steigen fünf Teams ab. Das rettende Ufer ist also neun Punkte entfernt. „Wir nehmen die Punkte mit in die Abstiegsrunde und haben bis dahin noch fünf Spiele, drei davon zuhause. Und ich erkenne eine Heimstärke bei meinen Jungs“, sagt Voß.
Die dann folgende Abstiegsrunde hat ihre Tücken, gerade weil es nur gegen die direkte Konkurrenz geht. „Ein Unentschieden kannst du dir fast nicht erlauben, weil die anderen unten drin öfter punkten als im normalen Ligabetrieb“, äußert er sich zur Abstiegsrunde.
Was auffällt im Gespräch: Voß ist unerschütterlich optimistisch. „Ich brenne total für die Aufgabe. Ich will zeigen, was ich bisher alles gelernt habe und glaube an uns“, bestätigt der Coach auf Nachfrage.
Am Sonntag steht um 15.15 Uhr der Start nach der Winterpause gegen den ASC Dortmund an. „Persönlich freue ich mich total, weil ich viel im Dortmunder Fußball unterwegs war und viele Leute kenne“, erklärt Voß. „Als Trainer freue ich mich natürlich auch. Wir haben uns wochenlang gequält, werden den Gegner gut analysieren und diese Woche viermal trainieren. Sonntag gehen wir mit einer breiten Brust ins Spiel.“
Die Gefahr, unterschätzt zu werden, sieht der Trainer als Chance: „Die anderen haben uns abgeschrieben und wir haben nichts zu verlieren.“ Der ASC steht momentan auf Platz fünf der Oberliga Westfalen. Den bisher einzigen Saisonsieg holte Herne gegen den SC Westfalia Rhynern – der damals auch auf Platz fünf stand.