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ETB: Gegen das Breitensport-Image und die Asche
Coach Berge plant „Geilheit“

ETB: Gegen das Breitensport-Image und die Asche
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Jetzt ist es amtlich – Klaus Berge wurde als ETB-Coach für die Premieren-Saison der NRW-Liga vorgestellt. Im Keller, wo am Uhlenkrug der Presseraum liegt. Berge: „Symbolträchtig, es kann nur aufwärts gehen." Zuletzt war Freddi Bockholt im Amt, der Frank Kontny beerbte. Berge:

„Mit der Vergangenheit beschäftige ich mich nicht, sonst wäre ich Geschichtslehrer geworden. Ich gehe unbekümmert an meine neue Aufgabe ran und werde frischen Wind rein bringen.“ Die Verantwortlichen werden sich nicht wehren. Berge offen: „Der Verein hat ein angestaubtes Image. Nach außen sieht es so aus, als würden hier nur alte Säcke sitzen, einen auf Breitensport machen und mit aller Macht versuchen, den Aufstieg zu verhindern.“ Vorstand, Management, Geschäftsführung sind betagt, Geburtsurkunden sind nicht anzuzweifeln. Berge will das Image widerlegen: „Wir werden versuchen, den Spielern Geilheit, Siegeswillen, Fanatismus, Verbissenheit zu geben, damit der Verein ein neues Profil bekommt.“

Das durch die letzten sportlich wenig prickelnden Wochen und die Aufbereitung der Geschehnisse angekratzt erscheint. Der Fußball-Lehrer: „Mit einem Sieg alle zwei, drei Wochen gebe ich mich nicht zufrieden." Eine Formulierung, die der Familienvater ergänzt: „Der Verein soll ein Sprungbrett für Talente werden. Wir möchten die Möglichkeit geben, sich zu entwickeln.“ Manager Toni Pointinger erwähnt eine Liste mit 30 potenziellen Spielern. Nur mit Youngstern wird man nicht weit kommen. Berge wird dementsprechend gestalten: „Wir gehen wir mit viel Energie, Power, Spaß an die Sache ran. Das wollen wir auf die Kicker übertragen.“ Der Ex-Profi benutzt auffallend das Pronomen „wir“.

Der Ball wird den „Machern“ – die in der Kritik stehen – bewusst zugespitzelt. Berge: „Jede Trainingseinheit soll Laune machen. Nur so kann man Aufbruchsstimmung erzeugen." Trainingsarbeit auf Asche als fünftes Rad am Wagen ist nicht das Ding des ehemaligen Managers von Union Berlin: „Damit können wir nicht zufrieden sein. Da sind die Stadt und der Verein gefordert. In Essen muss sich ein brauchbarer Rasenplatz für einen NRW-Ligisten finden.“ Eine Schwierigkeit, die schon länger auf Lösung wartet. Berge legt den Finger in die Wunde: „Nur wenn Akteure sich hundertprozentig wohl fühlen, kann jeder über sich hinauswachsen."

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