Und da die Westfalia den Sportfreunden aus Lotte den Aufstiegsplatz in die Regionalliga noch streitig machen kann, ist die Elf von Coach Martin Stroetzel das Zünglein an der Waage. Doch damit noch eine Chance für den SCW besteht, muss Auswahl von Trainer Frank Schulz einen Fünf-Tore-Rückstand aufholen und gleichzeitig auf einen Gütersloher Sieg gegen Lotte hoffen. Stroetzel ist sich der Aufgabe und Bedeutung des Derbys bewusst und erklärt seine Sicht im RS-Gespräch. Herr Stroetzel, erst einmal herzlichen Glückwunsch. Die NRW-Liga ist in trockenen Tüchern. Damit haben Sie Ihr Ziel erreicht, oder? Danke. Es war eine hart umkämpfte Saison. Wir haben immer gesagt, dass es für uns bis zum Schluss gehen wird. Dass am Ende aber dann so eine gute Tabellenposition dabei herausspringen würde, damit war nicht zu rechnen. Die Mannschaft hat sich sehr gut weiterentwickelt. Und ist damit auch für die neue Spielzeit ernst zu nehmen, oder? Auf jeden Fall. Wir haben einen guten Kader zusammengestellt. Natürlich schmerzen die Abgänge wie beispielsweise der von Stefan Zepanski. Aber für unsere Verhältnisse haben wir auf dem Transfermarkt schon ideal zugeschlagen und können auch im nächsten Jahr eine gute Rolle spielen.
Eigentlich könnten Sie das letzte Match gegen Herne nun genießen und eine große Party feiern. Doch durch die Aufholjagd der Westfalia kommt dem Schlager nun eine ganz besondere Note zu. Freuen Sie sich dennoch auf das Match? Natürlich. Gegen Herne wird es ein tolles Spiel geben. Ich ziehe allerdings den Hut vor dem SCW. Wie der Verein die Abgänge von Michael Erzen und Sami El-Nounou weggesteckt hat, verdient Respekt. Eigentlich hatte ich nicht damit gerechnet, dass Herne bis zum Schluss um den Aufstieg spielen würde. Um so schöner ist die Überraschung. Würden Sie also dem Nachbarn den Aufstieg gönnen? Ja. Aber wenn sie dahin wollen, müssen sie uns erst einmal in die Knie zwingen. Und das wird schwer, denn Ihr Team ist die drittbeste Heimmannschaft. Sie haben satte 33 Punkte zu Hause geholt und nur acht Gegentore kassiert. Stimmt. Unsere Abwehr zählt zu den besten der Liga, allerdings hatten auch schon drei Aussetzer dabei. Wir werden einen vernünftigen, sportlichen Vergleich abgeben und unsere Heimstärke beweisen. Ich kann nur hoffen, dass wir hinten nicht wie gegen Gladbeck wie ein Hühnerhaufen herumlaufen. Selbst wenn den Gästen ein Kantersieg gelingen sollte, muss ja auch noch Gütersloh gewinnen. Wie schätzen Sie die Herner Chancen ein? Man sollte niemals nie sagen. Gütersloh wird sich zerreißen, um das letzte Heimspiel zu gewinnen. Fünf Tore hört sich sehr hoch an, aber das kann auch sehr schnell gehen. Mich freut es aber hauptsächlich, dass wir noch einmal im Mittelpunkt stehen.