Im Top-Spiel der Oberliga Niederrhein musste sich der 1. FC Bocholt am vergangenen Wochenende nach packenden 90 Minuten mit einem 3:3 beim ambitionierten TVD Velbert begnügen. Zwar hatte das Team von Trainer Jan Winking nach dreimaligem Rückstand immer wieder eine erstklassige Moral bewiesen, doch ein richtiger Trost ist dies auch für den Teamchef wenige Tage später noch immer nicht.
"Wir sind enttäuscht über den Spielverlauf, weil er mit Blick auf unsere Leistung schon ein schlechter Witz ist. Exemplarisch steht das erste Gegentor nach 13 Minuten, nachdem wir den Gegner zuvor in seiner Hälfte konsequent eingeschnürt hatten", macht der Coach keinen Hehl aus seinem Unmut über das ausgebliebene Erfolgserlebnis. Nach einem 1:1 gegen die SSVg Velbert eine Woche zuvor und einem 2:2 gegen den 1. FC Kleve am zweiten Spieltag war es für Bocholt das bereits dritte Unentschieden in einer noch jungen Saison.
"Dass wir momentan immer so viel Moral zeigen müssen, ist nicht gut. Aufwand und Ertrag stehen bei uns in keinem Verhältnis. Wir zeigen gute Leistungen, dominieren den Gegner und halten ein hohes Energie-Level, aber haben sechs Punkte zu wenig"
Jan Winking, Trainer des 1. FC Bocholt
Folglich hinkt die Winking-Elf mit neun Zählern aus fünf Spielen trotz bislang ausgebliebener Niederlage ihren eigenen Ansprüchen etwas hinterher. "Dass wir momentan immer so viel Moral zeigen müssen, ist nicht gut. Aufwand und Ertrag stehen bei uns in keinem Verhältnis. Wir zeigen gute Leistungen, dominieren den Gegner und halten ein hohes Energie-Level, aber haben sechs Punkte zu wenig", sei Bocholt in jedem Spiel das überlegene Team gewesen.
"Mehr Power, mehr Wille" gegen Sterkrade-Nord
Laut Winking sei die Liga in der Spitze eng beisammen. Doch die Überlegenheit in den bisherigen Auftritten schaffe im Bocholter Lager eine gewisse Unzufriedenheit. "Wir haben immer die Möglichkeiten, Spiele zu gewinnen und brauchen wieder den Killer-Instinkt", mahnt der Trainer an .
Am kommenden Wochenende kann der 1. FC im Heimspiel gegen die Spvgg. Sterkrade-Nord (Sonntag, 3. Oktober, 15:30 Uhr) Wiedergutmachung betreiben und befindet sich in der angenehmen Position, als Verfolger der aktuellen Spitzenmannschaften nachlegen zu können. Denn bereits am Freitagabend steigt das Lokal-Derby zwischen den Velberter Top-Teams SSVg und TVD (19:30 Uhr).
"Wir sind weit davon entfernt, auf andere Mannschaften zu schauen. Das bringt uns nichts", betont Winking jedoch ausdrücklich. Stattdessen wolle man den kommenden Gegner mit viel "Wut und Feuer" auf dem Platz bespielen. "Unsere Fans können sich sicher sein, dass wir mit noch mehr Power, mit noch mehr Wille auftreten werden. Wir sind gewarnt und haben höchsten Respekt vor der kommenden Aufgabe, wollen diese Punkte aber ganz klar holen", erwartet Winking auch gegen Sterkrade-Nord ein kompliziertes Unterfangen.