Angesprochen auf die bisherige Vorbereitung des Oberligisten FC Kray reagiert Coach Christian Mikolajczak zwar gelassen, dennoch aber mit einer gewissen Ernsthaftigkeit. Der Ex-Profi hatte das Cheftrainer-Amt beim Essener Klub im vergangenen März mitten im Corona-Lockdown übernommen und musste sein Team zunächst erstmal in eine ordentliche körperliche Verfassung bringen.
"Dieses Problem haben ganz sicher nicht nur wir. Aber zum Trainingsstart ist einfach aufgefallen, dass einige Jungs bei ihrer persönlichen Fitness im Lockdown geschludert haben", erklärt "Micky" im RevierSport-Interview. Demnach sei es unabdingbar gewesen, dem Team bei Restart direkt eine ordentliche Basis an Fitness zu verschaffen. "Wir haben einiges gemacht. Grundsätzlich wäre aber überall eine noch längere Vorbereitung nötig. Der Fokus lag zu Beginn sowohl auf Ausdauer und Ballgefühl als auch später auf taktischen und spielerischen Elementen", erklärt der 40-Jährige.
Zum Glück habe es bei einer umfassenden Schulung aller fußballerisch wichtigen Komponenten "erfreulich wenige muskuläre Verletzungen gegeben". Dass der nötige Feinschliff vor dem Liga-Start noch erfolgen muss, zeigen Testspiel-Niederlagen gegen einige unterklassige Gegner. "Das läuft alles noch etwas holprig, aber wir befinden uns generell in einer Umstrukturierung und haben noch einen sehr kleinen Kader. Den werden wir sicherlich auch noch punktuell ergänzen", führt Mikolajczak aus.
"Mit dem Abstieg nichts zu tun haben"
Die Neuzugänge, die schon seit dem Wiederbeginn zur Mannschaft gestoßen sind, hätten sich derweil gut eingelebt. "Zusammenhalt und Teamgefüge sind uns sehr wichtig", gibt der Teamchef zu verstehen.
Hinsichtlich eines Saisonziels hält sich "Micky" indes bedeckt. "Mit dem Abstieg wollen wir nichts zu tun haben, aber man wird uns definitiv auch nicht oben finden. Bei dieser krassen Oberliga wäre es schon ein Knaller-Ergebnis, wenn wir den elften Platz erreichen könnten", unterstreicht der frühere Mittelfeldspieler.
Die Saison startet für die Krayer am 22. August, wenn der FC beim TV Jahn Hiesfeld gastiert. Dieser befand sich beim letztjährigen Abbruch der Spielzeit in ähnlich prekären Tabellen-Gefilden und sogar noch hinter den Essenern (beide sieben Punkte, Platz 20 und 21). Dementsprechend erwartet Mikolajczak zum Start ein Spiel "auf Augenhöhe". Zwar habe der TV Jahn anfänglich noch etwas Unklarheit gehabt, in welcher Liga der Verein antritt. Dies sei aber durch die Kaderzusammenstellung von Georg Mewes nun gut aufgefangen worden. "Dieses Spiel wird für uns definitiv ein Gradmesser", erläutert der Kray-Trainer.