"Die Truppe hat sich beraten und ist zu dem Entschluss gekommen, dass wir die Saison ganz normal und sportlich fair beenden werden."
Da die finanzielle Zukunft des Vereins nach wie vor ungewiss ist, wollen die Akteure die Plattform Oberliga natürlich auch zur Eigenwerbung nutzen. "Niemand weiß derzeit, ob der Club eine Chance hat. Das müssen nun die nächsten Gespräche zwischen den Fachleuten entscheiden", zuckt auch Flossbach auf die Frage, wie die aktuelle Lage sei, nur mit den Schultern. Fest steht jedenfalls, dass mit dem ehemaligen "Boss" der SG Wattenscheid, Professor Dr. Rüdiger Knaup, ein Experte in Sachen Insolvenz-Abwendung für die Spielvereinigung gefunden werden konnte. Ob es helfen wird, bleibt abzuwarten.
Doch Flossbach fährt mit einem mulmigen Gefühl nach Ostwestfalen. Denn schließlich muss er auf Kapitän Martin Setzke, der nach seiner Roten Karte für vier Wochen gesperrt wurde, verzichten. Und außerdem weiß er langsam auch nicht mehr, was er seiner Elf erzählen soll. "Es ist sehr schwer, die Jungs zu motivieren. Wir haben alle Variationen durchgespielt und die Truppe hat sich noch nie hängen gelassen. Davor ziehe ich den Hut."
Sportlich wolle man sich nicht dem Ruf der Wettbewerbsverzerrung aussetzen, doch das scheint wiederum unvermeidbar zu sein. Denn zum Einen droht die Insolvenz. Und zum Anderen geht niemand mehr davon aus, dass Erkenschwick die Lizenz für die NRW-Liga erhalten wird. "Das ist utopisch, darüber müssen wir uns mit Sicherheit keine Gedanken machen", winkt auch Flossbach ab.
Doch der gebürtige Marler hat einen klaren Plan in der Hinterhand. "Wir müssen versuchen, irgendwie die Westfalen-Liga zu stemmen. Da wir noch keine Vertragsgespräche führen konnten und bisher nur drei Mann für die neuen Saison haben, steht dann erst einmal die Konsolidierung auf dem Plan." Flossbach wird deutlicher: "Wir müssen versuchen, den Abstieg aus der Verbandsliga zu verhindern. Mehr wird aufgrund des eingeschränkten Haushaltes nicht drin sein. Alles andere ist weit von der Realität entfernt."