Ndoum spielte für die "Löwen" 90 Minuten gegen Botswana durch, die Qualifikations-Partie für Olympia wurde 1:0 gewonnen. "Wir sind schon vorher Gruppenerster gewesen, der Ausgang des Spiels war eigentlich nebensächlich. Unsere Fans dachten, wir würden einen 4:0 oder 5:0-Sieg herausschießen, sie waren etwas enttäuscht über das knappe Resultat", gibt Ndoum einen Einblick in die Gemütslage der Anhänger.
Die Tatsache, dass er als einziger Amateur-Kicker im mit Jung-Profis bestückten Team sein Start-Ticket löste, macht ihn sichtlich stolz: "Das ist natürlich eine schöne Bestätigung für mich. Allerdings hat unser Trainer im Hinblick auf die Sommer-Spiele gesagt, dass nur diejenigen ihre Chance bekommen, die auch fest im Profi-Bereich dabei sind. Ich kann den Coach durchaus verstehen, schließlich herrscht bei diesem großen Turnier ein ganz anderes Niveau als in der Qualifikation."
Ein Grund mehr für den Defensiv-Mann, sich bei den Zebras voll reinzuknallen. Zwei Mal stand Ndoum in der Hinrunde auf dem Profi-Rasen. Beim 0:2 gegen Schalke schnupperte er fünf Sekunden rein, bevor der Schiedsrichter abpfiff. In Cottbus (2:1) überraschte er als Manndecker in der Startelf mit einer kompromisslosen Leistung. "Das war natürlich ein tolles Erlebnis", resümiert er, "aber die drei Monate Sperre, die ich nach dem Oberliga-Match gegen Wuppertal bekommen habe, waren schon hart. Ich habe aus der Situation gelernt und bei der National-Elf viel Selbstvertrauen getankt. Jetzt muss ich versuchen, mich weiter beim MSV zu beweisen."
Der Vertrag des ehemaligen Italien-Legionärs (US Vibonese Calcio) läuft zum 30. Juni 2008 aus, noch ist die Zukunft nicht klar skizziert. Ndoum: "Ich fühle mich beim MSV sehr, sehr wohl und würde gerne bleiben. Aber um die Details kümmert sich mein Berater."