Von Anfang an war der Plan des TuS Ennepetal klar. „Gegen so eine Übermannschaft wie Meinerzhagen muss man Fußball auf das einfachste herunterbrechen“, erklärte TuS-Trainer Alexander Thamm seine taktischen Maßgaben vor dem Spiel.
Über lange Phasen der Partie schien dies zu fruchten. „RSV ist in der ersten Halbzeit nicht viel eingefallen“, erkannte Thamm. „Unsere Taktik war zwar einfach, aber wir haben keine andere Möglichkeit gesehen“, schloss er an. Sein Gegenüber, Jonas Ermes, blies ins gleiche Horn. „Wir sind in den ersten 45 Minuten überhaupt nicht ins Spiel gekommen. Ennepetal hat es uns wirklich schwer gemacht“, konstatierte er nüchtern, „wir haben es nicht geschafft, in unser Spiel zu kommen.“
Ibrahim Lahchaychi brachte den TuS in der zehnten Minute in Führung, Abdulah El Youbari legte vier Minuten später das zweite Tor nach. „Das waren unnötige Gegentore“, sagte Ermes nach dem Spiel. Der RSV-Anschlusstreffer per Elfmeter - Ron Berlinski traf kurz vor der Pause - sei aber äußerst wichtig gewesen, um in der zweiten Halbzeit wieder besser ins Spiel zu finden, so Ermes. Denn nach dem Seitenwechsel beherrschten die Gäste die Partie über fast die gesamte Spieldistanz.
Frust über spätes 2:2
Allerdings ärgerte sich auch Ennepetal über den Gegentreffer zum 2:2. Der späte Ausgleich durch Berlinski (82.) fiel nach einem Abstimmungsfehler im eigenen Strafraum. „Den Ausgleich haben wir im Prinzip selbst gemacht. Der Spieler muss am Schluss nur noch Danke sagen. Das ist schon sehr ärgerlich“, legte Thamm dar. Die Punkteteilung ging am Ende dennoch in Ordnung, da Meinerzhagen in der zweiten Halbzeit zwar eindeutig spielbestimmender war, aber es nicht schaffte, die herausgespielten Gelegenheiten klar und präzise zu Ende zu spielen.
Thamm zeigte sich allerdings erfreut darüber, dass trotz der Überlegenheit der Meinerzhagener seine Mannschaft weiter gut dagegenhielt. „Sie haben es nicht geschafft sich eine wirkliche Chancenwelle zu erspielen“, ließ er nach dem Spiel verlauten. „Es war zwar mehr drin, aber wir können im Blick auf die gesamte Hinrunde auf jeden Fall stolz sein“, gab Ermes zu Protokoll.
Durch das Unentschieden kann man sich in Meinerzhagen nun nicht über die Herbstmeisterschaft freuen, sondern muss mit dem zweiten Platz Vorlieb nehmen. Der TuS Ennepetal beendet die Hinrunde nach einem furiosen Start auf einem neunten Platz und hat noch alle Möglichkeiten, in der Rückrunde wieder oben anzugreifen.