„In der nächsten Woche, am Freitag, den 15., fehlt uns dann schon das dritte Gehalt", betont Westfalia-Kapitän Maurice Temme gegenüber der WAZ. Versprechungen ihres Vorsitzenden Uwe Heinecke, dass die Gehälter in Kürze ausgezahlt werden sollen, haben er und seine Mannschaftskameraden schon öfter gehört, passiert sei nichts.
Temme, der für die ganze Mannschaft spreche, stellt klar: „Wir haben es jetzt lange genug ausgehalten. Das schaffen wir aber auch nur, weil wir so einen guten Zusammenhalt haben.“
Trotz der Unruhen hinter den Kulissen und der Tatsache, dass das Team aufgrund der Knappheit an Fahrgeld derzeit nur zwei- bis dreimal trainiere, hat Westfalia Herne vier der letzten sechs Spiele gewonnen. Das Team von Christian Knappmann steht bei 18 Punkten, gleichbedeutend mit Platz elf, acht Punkte von der Abstiegszone entfernt.
Auch der Westfalia-Trainer möchte seiner Mannschaft, beispielsweise wegen der mangelhaften Trainingsbeteiligung, keinen Vorwurf machen, im Gegenteil: „Wenn ich selbst noch Spieler wäre: ich wäre längst weg. Dass das bei meinen Spielern jetzt noch nicht der Fall ist, davor habe ich den größten Respekt.“
Knappmann mit Lösungsansatz
Um die Lage zu entspannen, und zwar nachhaltig, hat Knappmann nun selbst eine Sanierungsmöglichkeit in der Vorstandsrunde vorgestellt, die scheinbar gut angekommen ist. Er schlägt vor, eine Mannschaft aus Spielern und Trainern zusammenzustellen, die für einen „deutlich unter fünfstelligen Betrag pro Monat“ für die Westfalia zu Werke gehen möchte. Er selbst würde sich dafür anbieten.
Bis eine Lösung gefunden ist, heißt es für die Spieler weiterhin warten. Den Vorschlag eines Gönners, das Gehalt am 15. November zu übernehmen, lehnte die Mannschaft jedenfalls ab.
Am Freitag steht ein freiwilliges Training an. Laut Knappmann hat sich die gesamte Mannschaft angekündigt, denn am Sonntag, 14:30 Uhr, steht für Westfalia Herne beim TuS Erndtebrück das nächste Punktspiel an. Dann heißt es: 90 Minuten auf das Sportliche konzentrieren, der Zusammenhalt macht's möglich.