Die Mannschaft von Alfonso del Cueto holte aus den vergangenen zehn Spielen gerade einmal acht Punkte. Am Sonntag unterlag die Germania daheim dem 1. FC Bocholt mit 0:3 und war gegen eine starke Gästemannschaft chancenlos. Davor verloren die Ratinger beim Kellerkind SC Velbert mit 1:2 und noch viel schwerer wiegt die Derby-Niederlage im eigenen Stadion gegen TuRU Düsseldorf. Mit 17 Punkten aus 14 Begegnungen belegt Ratingen den ersten Nichatabstiegsplatz und hat noch sechs Zähler Vorsprung auf die Gefahrenzone.
"Wenn man 0:4 gegen die TuRU verliert, dann tut das schon weh. Wir wissen, dass wir eine junge Mannschaft haben, die Zeit benötigt. Doch acht Punkte aus zehn Spielen sind zu wenig. Aktuell sehen wir keine Weiterentwicklung. Ich will jetzt nicht davon sprechen, dass der Trainer auf der Kippe steht oder dergleichen. Wir werden alles am Dienstagabend im Vorstand besprechen", erklärt Ratingens Präsident Jens Stieghorst gegenüber RevierSport.
Wie RevierSport erfuhr, ist nicht nur Coach del Cueto, der seit zwei Jahren und zwei Monaten in Ratingen im Amt ist angezählt, sondern auch Georg Mewes. Der populäre "Schorsch" kann die Kritik an seiner Person nicht ganz nachvollziehen. "Ich bin Sportlicher Leiter und kein Trainer. Wir haben den Kader gemeinsam geplant. Trainiert wird die Mannschaft aber von Alfonso. Ich finde, dass er das mit unserer jungen Truppe sehr gut macht", sagt Mewes gegenüber dieser Redaktion. Mewes soll nämlich vorgeworfen werden, dass dieser zu wenig Einfluss auf Trainer del Cueto hat. "Dafür bin ich ja nicht verantwortlich. Was soll ich mich in die Arbeit von Alfonso einmischen", erklärt der 70-jährige ehemalige Kulttrainer des SV Hönnepel-Niedermörmter.
Ob Mewes und del Cueto am kommenden Sonntag in Essen beim Auswärtsspiel beim ETB noch das sportliche Sagen in Ratingen haben werden, ist fraglich. Stieghorst will sich noch nicht in die Karten blicken lassen. "Das alles werden wir am Dienstagabend diskutieren und entscheiden. Es ist eine Woche der Entscheidungen", sagt er.
Wird Maksim Dreßel verpflichtet?
Denn nicht nur die Trainer- und Manager-Frage beschäftigt den Ratinger Boss. Seit Wochen trainiert mit Maksim Dreßel (18) ein vielversprechendes Talent mit. Stieghorst: "Auch hier will ich in dieser Woche von der sportlichen Leitung eine Entscheidung hören, ob wir den Jungen verpflichten oder nicht."
Dreßel, der in der Defensive flexibel einsetzbar ist, spielte zuletzt in der U19 des Wuppertaler SV. Er ist der Sohn des ehemaligen Bochumer Bundesligaprofis Olaf Dreßel.