Nur die Premiere von Marcus John als Trainer der SSVg ging beim 1:4 gegen den 1. FC Kleve in die Hose. Seitdem haben die Velberter einen Lauf: Es folgten vier Erfolge in der Liga, inklusive eines Derbysieges gegen TVD und zuletzt ein 4:1-Auswärtssieg beim Tabellendritten Spvg Schonnebeck. Ein Sahnehäubchen gab es mit der [article=446144]Sensation im RS-Niederrheinpokal gegen den MSV Duisburg[/article] obendrein.
"Ergebnistechnisch geht es nicht viel besser", resümiert John nach seinen ersten Wochen an der Sonnenblume. Was er anders macht als sein Vorgänger Alexander Voigt, [article=448144]mittlerweile beim WSV[/article], der zuvor nur zwei Siege in sieben Spielen einfahren konnte? "Wir legen größeren Wert auf eine kontrollierte Defensive", erklärt der 45-Jährige. Torjäger Robin Hilger ist schließlich noch immer verletzt. "Daher dürfen wir nicht so viele Gegentreffer bekommen."
SSVg-Trainer John führte Straelen in die Regionalliga
Nun steht die SSVg-Serie vor der Zerreißprobe. Am Sonntag kommt Spitzenreiter SV Straelen ins Niederbergische Land. John erwartet ein "schweres Spiel" und einen Gegner mit "sehr hoher Qualität, der auch in der Breite gut besetzt ist." Er muss es wissen: Zwischen März 2018 und März diesen Jahres stand er selbst bei Straelen an der Seitenlinie.
"Natürlich ist es ein besonderes Spiel für mich, ich hatte dort eine gute Zeit", sagt John. Phasenweise sogar eine sehr gute. Er führte Straelen in die Regionalliga - der größte Erfolg der Vereinsgeschichte. Und dann hielt der Coach den SVS sogar lange Zeit auf Kurs Klassenerhalt, ehe in der Rückrunde der Einbruch folgte. Der Verein reagierte und trennte sich von John. "Abschiede sind nie schön, aber ich bin ohne Groll gegangen", sagt er vor dem Wiedersehen.
Fernab von Aufstiegshoffnungen und Abstiegssorgen
Unter Inka Grings befindet sich Straelen derzeit auf Wiederaufstiegskurs. Mit vier Zählern Vorsprung führt der SVS die Tabelle an. John glaubt nicht, dass der Weg in die Regionalliga an seinem Ex-Klub vorbeiführt. "Dafür sind sie zu konstant." Die SSVg selbst war ebenfalls mit[article=451736] großen Ambitionen[/article] in die Saison gestartet, steht derzeit aber 15 Punkte (ein Spiel weniger) hinter dem Sonnenplatz.
Als Tabellensechster will man bis zur Winterpause erstmal "kleinere Brötchen" backen. "Die Spitze ist extrem weit weg. In der Vergangenheit wurden hier immer hohe Ziele ausgerufen und dann nie realisiert", begründet John. Und woher will die SSVg dann ihre Motivation ziehen, fernab von Abstiegssorgen und Aufstiegshoffnungen? Einerseits aus dem RS-Niederrheinpokal, wo die Velberter im [article=451748]Viertelfinale im Derby gegen TVD[/article] gefordert sind. Außerdem: "Auch die Weiterentwicklung von einzelnen Spielern und unserer Spielanlage ist ein wichtiger Punkt."
John denkt also längerfristig, sein Vertrag läuft schließlich auch noch in der kommenden Saison. Möglicherweise ruft die SSVg dann ja wieder den Aufstieg als Ziel aus - zumindest der Trainer weiß ja, wie es geht.