„Ich bin ja schon etwas länger dabei, aber so etwas habe ich noch nie erlebt“, konstatierte Schonnebeck-Trainer Dirk Tönnies nach dem Spiel und musste dabei selbst etwas lachen. Das 1:4 (0:0) gegen die SSVg vor 276 Zuschauern war die erste Heimniederlage seiner Mannschaft, die über fast die gesamte Spieldauer die spielbestimmende Mannschaft gewesen war.
„Wir hatten locker 80 Prozent Ballbesitz“, schätzte Tönnies völlig zurecht. Doch seine Mannschaft machte an diesem Tag einfach zu wenig aus diesem Spielvorteil. „Wir sind 90 Minuten gegen diese Wand angelaufen und haben es immer wieder versucht. Da kann ich meiner Mannschaft keinen Vorwurf machen. Das Ergebnis ist natürlich katastrophal“, erklärte Tönnies.
Diese Wand waren die beiden dicht gestaffelten Viererketten der Gäste aus Velbert. Nach dem Pokalspiel unter der Woche gegen VfB Hilden hätte vermutet werden können, dass die Velberter noch etwas müde waren und einfach nicht attackieren wollten.
Das Gegenteil war der Fall, bestätigte auch SSVg-Trainer Marcus John. „Wir wollten defensiv spielen und auf Konter warten. Die Jungs wollten in der Pause mehr vorne drauf gehen, ich habe sie aber angewiesen so weiterzuspielen wie bisher“, erklärte er seine Taktik, die bis auf die Situation vor dem Gegentor perfekt aufging.
„Das war zu diesem Zeitpunkt auch eine absolut verdiente Führung“, musste auch John anerkennen. Danach habe sich seine Mannschaft einfach „brutal effektiv gezeigt“. Innerhalb der letzten zehn Minuten stellte seine Mannschaft den Endstand her.
Die Generalprobe war für die Spvg Schonnebeck für das Pokalspiel gegen Rot-Weiss Essen (30. Oktober 19.30 Uhr) also vollkommen missraten. „Wir hoffen einfach, dass wir am Mittwoch mehr Matchglück haben“, sagte Spvg-Trainer Tönnies. RWE-Trainer Christian Titz machte sich auch selbst ein Bild vom kommenden Gegner.
Schonnebeck verbleit aufgrund der Niederlage des FC Kray vorerst auf dem dritten Tabellenplatz. Im kommenden Ligaspiel gegen die noch sieglosen Sportfreunde Niederwenigern (3. November, 15.00 Uhr) dürfte somit ein Sieg wieder Pflicht sein, wenn diese Platzierung gehalten werden soll.
Die SSVg Velbert gewinnt hingegen ihr viertes Spiel in Folge und rückt in der Tabelle auf den sechsten Platz vor. In der kommenden Woche empfangen die Velberter den Spitzenreiter SV Straelen (3. November, 14.30 Uhr). Auch dort wird sich die Defensive von John wieder beweisen müssen. Denn mit 42 Toren stellen die Straelener den besten Angriff der Liga.