Bereits kurz nach Abpfiff hatten einige Siegener Fans ihrem Unmut lautstark Luft gemacht. „Dapprich raus!“-Rufe waren da noch das netteste, was man zu hören bekam. Ein wenig ratlos standen die Siegener Spieler da vor ihrem Anhang und wussten nicht, wie sie jetzt reagieren wollten.
Beim Weg aus dem Stadion eskalierte die Situation. Eine Gruppe vermummter Fremdfans lauerte den Siegenern auf und begann eine Schlägerei, so berichtete ein Augenzeuge. Womöglich soll es sich bei den Personen um eine Gruppe Dortmunder gehandelt haben. Infolgedessen verlor ein Siegener Fan die Beherrschung und beschädigte vier Autos mit dem oberen Teil eines Stehtisches. Dabei wurden auch bei zwei Autos Fensterscheiben eingeschlagen.
Sportlicher Leiter ist geschockt
Als Heim- und Auswärtsfans ihn beruhigen wollten kam es zu weiteren Schlägen. Die Polizei leitete zwei Anzeigen wegen Körperverletzung ein. Leidtragende waren dabei zwei Sprockhöveler Fans „Sowas ist hier noch nie vorgekommen“, erklärte der Einsatzleiter der herbeigerufenen Polizei.
„So ein Verhalten verurteile ich auf das Schärfste. Das sind für mich keine Fans“, sagte Siegens Sportlicher Leiter Andreas Krämer nach den Vorfällen sichtlich mitgenommen. „Ich bin maßlos enttäuscht und es tut uns leid, was passiert ist“, schloss er Richtung TSG Sprockhövel an.
Die Auseinandersetzung spiegelt auch die leicht zerrissene Fanszene in Siegen wider. Nachdem die maßgeblichen Personen vom Parkplatz gefahren waren, appellierte ein Siegener Fan diese doch bitte „endlich aus dem Stadion zu kriegen“ und, dass dies „keine Fans“ seien.