Eine Aufstiegsfeier ist wie eine Flasche Ketchup, die ständig geschüttelt wird. Erst baut sich großer Druck auf, dann entlädt sich alles auf einmal. So oder so ähnlich war es auch beim VfB Homberg, der am Sonntag den Aufstieg in die Regionalliga West perfekt machte. Gegen TuRU Düsseldorf gewannen die Homberger 3:1 (0:0) und sind fünf Spieltage vor Saisonende nicht mehr einzuholen.
Mit dem Abpfiff der Partie stürmten die Ersatzspieler und Betreuer auf das Feld, die obligatorischen Aufstiegstrikots wurden gezückt und Alkohol spritze in alle Richtungen. Mittendrin war VfB-Spieler Thorsten Kogel, der mit einem Megaphon die ersten Aufstiegsgesänge anstimmte. „Das muss ich übernehmen, aber ich mache es gerne. Dafür bin ich hier,“ sagte er - mit bereits angeschlagener Stimme. Der Aufstieg hatte sich lange angedeutet, so konnten sich die Homberger vorbereiten. „Wir haben alle unsere Autos zuhause gelassen. Das wird eine lange Nacht,“ sagte Kogel vor dem Partymarathon.
Zur Partie gegen TuRU kamen gut 850 Zuschauer in das Homberger PCC-Stadion. Vor dem Anpfiff wurden schwarz-gelbe Fähnchen verteilt, die Tribüne war fast völlig ausgelastet, Banner wurden aufgezogen. Mit gefühlt der kompletten Jugendabteilung des VfB Homberg, einer Trommel und Einheizern machten die Ränge entsprechend Stimmung. „Die können wir gerne mitnehmen zu Rot-Weiss Essen und Alemannia Aachen. Das schmeckt auf jeden Fall nach mehr für die nächste Saison,“ sagte VfB-Spieler Mike Koenders. Wie lange er und seine Kollegen machen? „Ich denke, keiner geht vor vier Uhr nach Hause.“ Keine gewagte Prognose vor dem Start in die Nacht.
Sein Kapitän Dennis Wibbe war auf alle Eventualitäten vorbereitet. „Ich garantiere für nichts. Ich weiß nicht, wann ich nach Hause komme, aber ich bin schon abgemeldet,“ sagte er. Taktisch am klügsten plante Justin Walker, der gegen TuRU auch das 2:0 erzielte. „Ich habe mir Urlaub genommen,“ sagte er. Was mit dieser Mannschaft an solchen Abenden möglich ist, fasste VfB-Trainer Stefan Janßen zusammen: „Die können alle drei Halbzeiten überragend.“
Autor: Jonas Hüster
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