Dabei sah es nach 22 Minuten noch nach einer klaren Angelegenheit für den RSV aus. Durch zwei schön herausgespielte Treffer von Fatih Özbayrak führten die Gastgeber schnell souverän, ließen sich dann jedoch schon vor der Halbzeit die Butter wieder vom Brot nehmen. "Wir haben über 90 Minuten gut verteidigt und im Endeffekt nicht extrem verdient gewonnen", analysierte Özbayrak die 90 Minuten. Der Doppeltorschütze wirkte entspannt: "Wir haben im Gegensatz zu den anderen keinen Druck mehr. Für uns war die Umstellung auf den Rasenplatz nicht unerheblich. Wenn wir am Sonntag beim SC West eine ähnliche Leistung abrufen, hauen wir die auch weg", so der 22-jährige Mittelfeldspieler selbstbewusst. Wohwissend, dass es auch für die Landeshauptstädter noch um den Klassenerhalt geht.
Nach dem Anschlusstreffer per Foulelfmeter durch Nicolai Pakowski (47.) hatten die Gäste noch die ein oder andere Möglichkeit. "Solche Spiele haben wir auch schon verloren. Ich muss unsere komplette Viererkette loben", wusste Alfonso del Cueto, bei wem er sich zu bedanken hatte. Der Trainer des RSV atmete tief durch: "Im zweiten Abschnitt hat Jahn mehr getan. Nach dem 1:2 hatten wir Riesenprobleme", so del Cueto weiter.
Enttäuscht, aber nicht verärgert zeigte sich Thomas Drotboom. Der zum Saisonende scheidende Teammanager der "Veilchen" wusste: "Jetzt müssen wir die Punkte nächste Woche gegen TuRU holen. Ich werde bis zum Schluss kämpfen. Gemeinsam werden wir da unten rauskommen", gibt sich Drotboom weiter kämpferisch. "Wir hatten vor der Partie Rückenwind. Eigentlich hätte auch diese Partie keinen Sieger verdient gehabt", haderte der Jahn-Funktionär mit der Chancenverwertung seines Teams. Kevin Menke hatte die größte Möglichkeit, der Stürmer war jedoch selbst zu überrascht (61.).
Somit beträgt der Abstand zum rettenden Ufer schon vier Punkte bei einem Spiel weniger als der VfB Hilden. In Ratingen werden die Blicke nur noch nach oben gerichtet. Zum vierten Rang sind es nur noch zwei Punkte. Die Rückrunde läuft bislang optimal für das del Cueto-Team.
Autor: Oliver Stolz