Das war bei bereits 17 Siegen und zwei Niederlagen das erste Unentschieden des unangefochtenen Tabellenführers der Oberliga Westfalen in dieser Saison. „Nach so einem Spiel muss man auch mal mit einem Punkt zufrieden sein“, erklärte Schalkes Trainer Torsten Fröhling anschließend.
Was er meinte: Nach einer ziemlich zerfahrenen ersten Hälfte hatte sein Team eigentlich alles für einen Sieg angerichtet. Nassim Boujellab zwirbelte den Ball nach 51 Minuten über SC-Torwart Milos Mandic hinweg in die Maschen. Aber dann war S04 einen Moment lang unkonzentriert. Und es stand im direkten Gegenzug nach einem schnell ausgeführten Anstoß durch Philipps Selkos 1:1. „Das Problem war das schnelle 1:1“, ärgerte sich Fröhling. „Ich halte nichts von Statistiken, aber nach einer eigenen Führung fallen die meisten Gegentore. Vielleicht muss der Torwart rauskommen. Auf alle Fälle kannst du nicht 1:0 führen und hinten steht einer frei und geht ins eins gegen eins.“
Paderborns Trainer Michel Kniat war natürlich zufrieden. „Das Spiel hatte ein brutales Niveau von beiden Seiten, es war taktisch extrem gut. Wir haben alles reingehauen, was wir hatten“, erklärte der SC-Coach. „In der letzten Minute hätten wir nach einem Konter auch noch gewinnen können. Aber wir sind mit dem Punkt total zufrieden und haben gegen das Maß aller Dinge überragend mitgehalten.“
Schalke spielt Qualität nicht aus
Auffällig: Alle drei Spiele, die die Knappen nicht gewinnen konnten, waren Heimspiele. Einen direkten Zusammenhang sah Fröhling aber nicht: „Vielleicht ist es auswärts eine andere Atmosphäre – ich weiß es nicht.“ Außerdem würden die Gegner auf Schalke auch manchmal über sich hinauswachsen. „Die anderen haben hier nichts zu verlieren. Aber damit müssen wir klar kommen und daraus lernen.“
Letztendlich hat sich aber nicht nur das Fehlen von Spielgestalter Christian Eggert ausgewirkt, der S04 wirkte zeitweise etwas zu hektisch. „Ich sehe das positiv. Die Jungs wollten unbedingt gewinnen“, meinte Fröhling. „Aber wir hatten zu wenig Läufe in die Tiefe und haben unsere Qualität nicht ausgespielt.“
Auch wenn die Königsblauen ein leichtes Chancenplus hatten, geht die Punkteteilung letztlich in Ordnung. Bei 17 Zählern Vorsprung auf den ersten Nichtaufstiegsplatz kann man auf Schalke auch getrost damit leben.
Autor: Stefan Bunse