FSV-Trainer Erhan Albayrak hatte nach dem Spiel so gut wie keine Stimme mehr. Und das obwohl es für den Ex-Profi deutlich weniger Gründe zur Aufregung gab als bei den letzten Auftritten: Denn seine Mannschaft zeigte ein ganz anderes Gesicht als noch bei der 1:7-Klatsche in Velbert. „Die Mannschaft hat super Offensivfußball gespielt. Eigentlich hätten wir es verdient gehabt, die drei Punkte hier zu behalten. Es tut mir leid für die Jungs, dass sie sich am Ende für diese tolle Leistung nicht belohnen konnten“, fasste der 41-Jährige das hochinteressante Spielgeschehen zusammen.
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Schon nach vier Minuten nahm die Partie den Verlauf, mit dem viele im Vorfeld gerechnet hatten. Doch nach dem frühen 0:1 durch Ryo Terada brachen die Duisburger keineswegs so zusammen wie noch in den letzten Wochen. Dass gleich alle drei Tore Duisburger Tore aus der Distanz fielen, war kein Zufall. Das wusste auch der Trainer: „Das waren drei wunderschöne Tore, definitiv war da ein Tor des Monats dabei“, bejubelte Albayrak die Treffer seines Teams.
Meerbusch druckvoller – Duisburg eiskalt
Den Anfang machte Enes Bayram mit seinem Schlenzer ins obere rechte Eck (45.). Nach Wiederanpfiff zirkelte Ex-RWO-Stürmer Güngör Kaya den Ball vom Innenpfosten ins Netz. Und nach dem zwischenzeitlichen 2:2 von Said Harouz (60.) fiel das wohl schönste Tor des Tages, als Ibrahim Bayraktar Meerbusch-Keeper Michael Kampmann aus 40 Metern überlistete (67.). Dennis Dowidats Elfmeter zum 3:3 war der furiose Schlusspunkt der Partie.
Ein Ergebnis, mit dem Gästetrainer Antonia Molina nicht zufrieden sein konnte. „Es war ein Klassenunterschied, machen wir zehn Tore, ist alles gut“, ärgerte sich der Meerbusch-Trainer über die vielen vergebenen Torchancen seiner insgesamt feldüberlegenden Mannschaft. „Duisburg hat vier Mal auf’s Tor geschossen, davon gehen drei rein“, widersprach der 45-Jährige seinem Trainerkollegen, der im Gegensatz zu Albayrak ein völlig einseitiges Spiel gesehen hat. Letztlich kann der TSV mit dem Zähler mehr anfangen als der FSV Duisburg, der nach der Pleite zwar den fünften Zähler sammeln konnte, allerdings als Schlusslicht weiter zehn Punkte vom rettenden Ufer entfernt bleibt.