Der 24-Jährige brauchte nach der Pause nur schlappe sechs Minuten, um aus einem 0:1 ein 2:1 für seine Farben zu machen. „In der ersten Halbzeit haben wir uns ein bisschen versteckt, da hatten wir zu viel Respekt vor dem Gegner. Wir haben uns dann vorgenommen, in der zweiten Halbzeit mutiger zu spielen.“
Zwei Geniestreiche reichen zum Sieg
Das sollte auch prompt belohnt werden. Nur Minuten nach dem Wiederanpfiff versenkte Niemann einen „drittligatauglichen Schuss“, wie sein Trainer Benjamin Heeke sagte. Wattenscheids Keeper Steffen Scharbaum blieb nur die Zuschauerrolle.
Das sollte sich auch Minuten später nicht ändern, als Niemann auf der linken Seite vorpreschte und zur Flanke ansetzte. Die misslang ihm jedoch völlig – und segelte, statt in die Mitte, über den verdutzten Scharbaum hinweg ins lange Eck. „Ich wollte den Ball schon flanken“, gab er nach dem Spiel zu. „Dann rutscht er mir aber ein bisschen ab und senkt sich oben rein. War natürlich ein geiles Ding, aber es sollte eigentlich eine Flanke sein.“
Aber egal ob Flanke oder nicht, der 1.FC Gievenbeck führte nun und machte kurz vor Schluss durch Julian Canisius alles klar. Jetzt darf man sich in Runde zwei auf attraktive Gegner wie den Stadtrivalen Preußen Münster freuen.
Gievenbecker Urgestein
Dabei stieg der 1. FCG erst in der letzten Saison in die Oberliga Westfalen auf. Niemann ist nun schon seit sieben Jahren in der ersten Mannschaft aktiv und weiß, woran es in den letzten Jahren gelegen hat. „Wir haben zu selten unsere Tore gemacht und Spiele gewonnen. Letztes Jahr haben wir es dann geschafft, uns für unser gutes Spiel mit dem Aufstieg zu belohnen. Jetzt schauen wir mal, was die Oberliga bringt.“
Da steht Gievenbeck aktuell nach zwei Spielen bei einem Punkt. Niemann will sich in Bezug auf die Saison auch keine großen Illusionen machen. „Unser Ziel ist der Klassenerhalt. Dafür müssen wir am Sonntag gegen Siegen die ersten drei Punkte holen.“
An die bestehenden sieben Jahre möchte Niemann in Zukunft noch einige dranhängen. „Der Zug als Profifußballer ist für mich glaube ich schon abgefahren“, schmunzelte der 24-Jährige. „Außerdem wohne ich fünf Minuten vom Platz weg und spiele seit den Minikickern hier. Mir macht es einfach viel zu viel Spaß mit meinen Jungs zu kicken.“
Autor: Tizian Canizales