Während die Hausherren ihren 5:1 (2:1)-Erfolg gegen den VfR Fischeln mit dem vorzeitigen Klassenerhalt feierten, gab es bei den Gästen lange Gesichter. An der Kölner Straße muss man den bitteren Gang in die Landesliga antreten. Ausgerechnet an dem Tag, wo der Lokalrivale KFC Uerdingen die Meisterschaft in der Regionalliga feiert.
Vor lediglich 85 Unentwegten an der Hoffeldstraße standen die 90 Minuten für die Gäste von vornherein unter keinem guten Stern. Verspäteter Anpfiff, da einige Krefelder Akteure im Stau standen, der Einsatz von zwei A-Jugendlichen, die bereits am Vormittag auf dem Platz aktiv waren und zahlreiche Spieler aus der Reserve, die das Oberliga-Team komplettierten. „Wir hatten nur fünf Spieler aus unserer ersten Elf auf dem Platz. Wir pfeifen aus dem letzten Loch und haben den Abstieg nicht heute besiegelt. Wir spielen einfach seit Wochen am Limit“, machte Josef Cherfi aus seinem Herzen keine Mördergrube.
Der langjährige Trainer des VfR Fischeln macht weiter, auch nach dem feststehenden Abstieg. „Jetzt erst recht“ lautet das Motto. „Ja, ich habe für die neue Saison zugesagt, auch für die Landesliga“, stellte Cherfi unmittelbar nach dem Abpfiff klar. „Wir werden auch einen Großteil des Kaders behalten“, so der Trainer. Einer dieser Akteure heißt Robert Norf, der auch schon Regionalliga gespielt hat und für TuRU Düsseldorf zahlreiche Oberliga-Partien bestritt. Der 26-jährige Linksfuß war traurig: „Das ist mein erster Abstieg. Klar war das zu wenig von uns. Hilden hat einfach mehr Willen gezeigt. Die Zielrichtung für die neue Spielzeit heißt aber definitiv, wieder oben anzugreifen. Dafür haben wir eine tolle Truppe und ich bleibe, das steht fest“, blickte Norf direkt nach vorne. „Wir haben alles versucht, hatten aber einfach auch zu viel Pech mit den ganzen Personalproblemen“, suchte der Ex-Düsseldorfer nach Gründen.
Was des einen Leid ist des anderen Freud. Einen kleinen Augenblick brauchten die Spieler des VfB Hilden, bis sie realisiert hatten, dass sie mit ihren begrenzten Mitteln auch in der kommenden Saison ein weiteres, ein sechstes Jahr am Stück, Oberliga-Fußball spielen werden.
„Wir haben unser Ding gegen Fischeln souverän runtergespielt“, strahlte ein glücklicher Marcel Bastians. „Kompliment an die Mannschaft, aber dieses Mal insbesondere an Fabio, er ist der ‚Man of the match‘“, gab es vom Trainer ein Sonderlob für den zweifachen Torschützen Fabio di Gaetano. „Es werden ein paar Veränderungen am Kader vorgenommen. Die Planungen können somit frühzeitig intensiviert werden“, so das Fazit von Bastians. Der Trainer verlässt den VfB und gibt sein Amt an Marc Bach weiter. Somit haben die Itterstädter ihr großes Ziel zum fünften Mal in Folge erreicht. Der Jubel in der Kabine nach dem Schlusspfiff war unüberhörbar.