Die TSG Sprockhövel ist auf der Suche nach der verlorenen Form. Am Ostermontag setzte es für den Fußball-Oberligisten die nächste Klatsche. Das Heimspiel gegen Eintracht Rheine ging mit 1:4 verloren – die vierte Niederlage in Folge.
Die TSG ist also in der Krise. Schon nach dem erschreckend schwachen Auftritt der Sprockhöveler am Gründonnerstag in Hamm (1:4) war TSG-Trainer Andrius Balaika gefordert. Es galt, etwas für die Defensive zu tun, denn in der war es im Spiel gegen Hamm vogelwild zugegangen. Weil Felix Gremme jetzt kurzfristig ausfiel, rückte Blerton Muharremi in die Mannschaft und nahm den Platz hinten rechts in der Viererkette ein. Tim Oberdorf wechselte dann nach rechts, und als Innenverteidiger begannen Enes Cömez und Madu Tchakoumi. Unmittelbar vor der Kette betätige sich Aziz Budak als defensiver Abräumer, und kurz davor halfen Tim Dudda und John Buceto, das Zentrum dicht zu bekommen.
Tobias Ritz hütet das Tor
Das gelang in der ersten Halbzeit auch halbwegs gut. Sicherheit zuerst. Im Sprockhöveler Tor spielte diesmal übrigens Tobias Ritz. Auch diese Maßnahme sollte dabei helfen, die defensive Ordnung auf dem Platz wiederherzustellen. Routinier Ritz ist ein Torwart, der viel mit seinen Vorderleuten spricht, der von hinten aus dirigiert. Ritz hatte zwar auch einen kleinen Aussetzer, als sein Abschlag von den Rheinern geblockt wurde, doch später parierte er einen Freistoß klasse und zeigte, dass er ein guter Torwart ist.
Es lief anfangs also halbwegs nach Plan – aber nur bis 30 Sekunden vor der Halbzeit. Denn da gingen die Gäste durch einen Kopfball von Timo Scherping in Führung. Ein Treffer aus dem Nichts, Sprockhövels schöner Plan war also erst einmal über den Haufen geworfen. Jetzt brauchte es einen Plan B.
Angesichts des Rückstands musste die TSG jetzt also mehr für die Offensive tun, ohne dabei das gemeinsame Verteidigen zu vernachlässigen. Doch diesen Spagat bekommt die Mannschaft von Andrius Balaika im Moment nicht hin. Sprockhövel startete zwar einige Angriffe über die rechte Seite und Patrick Dytko, wurde aber auch anfällig für Konter. Und mit einem solchen Kontor ging Rheine in Führung. Philip Fontein passte auf Maik Osterhaus, und kurz darauf war Tobias Ritz zum zweiten Mal geschlagen.
Danach ging es dann völlig dahin. Die Sprockhöveler Mannschaft fiel komplett auseinander. Vor dem 0:3 verlor Blerton Muharremi ein Laufduell, so dass Philip Fontein in der Mitte ganz locker für Rheine vollenden konnte.
Nach diesem Gegentreffer - und das war dann wirklich bedenklich - gaben die Sprockhöveler die Gegenwehr weistestgehend auf. Das änderte sich auch nicht nach dem Anschlusstreffer durch Tim Dudda. Zwar verpasste Patrick Dytko kurz darauf nur knapp, doch ein richtiges Aufbäumen war letztlich nicht zu erkennen.