Insbesondere die Gastgeber aus Düsseldorf konnten den Zähler im Kampf um den Ligaverbleib gut gebrauchen. Zwei Tage nach dem angekündigten Rückzug von Klub-Boss Heinz Schneider bescherte ihm seine Elf ein erstes kleines Abschiedsgeschenk.
Wenn es einen gibt, der in der jüngeren Vergangenheit seine Spuren im Düsseldorfer Fußball hinterlassen hat, dann ist das ganz bestimmt Heinz Schneider. Der Funktionär und Unternehmer, für den nach wie vor das gesprochene Wort noch zählt, zieht sich nach jahrelanger Vereinsarbeit zusammen mit seinem Vorstandsmitglied Gerd Westhoff aus der ersten Reihe zurück (RevierSport berichtete). „Keine Panik. Herr Schneider ist ja nicht weg. Er übergibt eine ganz geordnete und lange geplante Sache an einen bereits feststehenden Vorstand, der im Mai lediglich noch gewählt werden muss“, klärte Ilja Ludenberg die Situation nach der Partie auf. Der Sportliche Leiter der TuRU setzt das Hauptaugenmerk erst einmal auf den sicheren Klassenverbleib: „In Vohwinkel und gegen Cronenberg sind für uns die zwei entscheidenden Spiele. Siegen wir zweimal, sind wir so gut wie durch und können für die neue Saison planen“, so Ludenberg.
Herr Schneider ist ja nicht weg. Er übergibt eine ganz geordnete und lange geplante Sache an einen bereits feststehenden Vorstand, der im Mai lediglich noch gewählt werden muss.
Ilja Ludenberg
Das sah Samir Sisic ähnlich. Schon die 90 Minuten, die in erster Linie taktisch geprägt waren, gefielen dem TuRU-Trainer: „Wir haben einem starken Gegner das Leben schwer gemacht. Die Basis für uns ist es, hinten die Null zu halten. Die destruktiven Teams sind in der Oberliga die erfolgreicheren“, weiß Sisic, dass er mit der geballten Offensive in der fünften Spielklasse keinen Blumentopf gewinnen kann. „Wir sind halt kein Team, das auf 3:2 spielen kann, eher auf ein 1:0“, so der Trainer. „Wir wussten über die Qualität der Velberter. Das war mit Abstand der stärkste Gegner“, analysierte Sisic abschließend.
In der Tat besitzen die Bergischen den Luxus, mit Erhan Zent einen Mann über 90 Minuten auf der Bank schmoren zu lassen, den jeder andere Oberligist gerne in seinen Reihen sehen würde.
Für die Gäste war die Punkteteilung daher zu wenig. „Wir waren zwar das aktivere Team, vorne fehlte uns jedoch der nötige Druck“, befand auch Imre Renji. Der Trainer der SSVg Velbert dürfte langsam etwas Druck verspüren. „Bei so wenig offensiven Aktionen ist es halt schwer, ein Tor zu schießen. Unsere Stürmer werden nicht gefüttert und kommen somit nicht in die gefährlichen Zonen. Die defensive Leistung hingegen war hervorragend“, fand Renji ähnliche Worte wie sein Gegenüber. „Mit ein bisschen Glück gewinnen wir das Duell hier. Aber genau dieses Spielglück fehlt uns in den letzten Wochen“, so der SSVg-Trainer. Oliver Kuhn dürfte in nächster Zeit ganz genau hinsehen, ob sich daran etwas ändert oder nicht.