Genervt, angefressen und auch etwas nachdenklich: So präsentierte sich Hiesfelds Trainer Thomas Drotboom nach der verdienten 1:3-Niederlage gegen den Aufsteiger VfB Speldorf. Die sehr erfolgreichen Veilchen, die sich in dieser Saison besonders stabil präsentieren und in Liga und Pokal noch voll im Rennen sind, agierten bei Temperaturen um den Gefrierpunkt ungewohnt lethargisch und energielos. Was war los mit dem Niederrheinpokal-Halbfinalisten?
Wenn man sich den Spielverlauf anschaut, ist die Erklärung vermeintlich einfach: Schlecht gespielt, verdient verloren, sportlich versagt. Doch Drotboom deutete an, dass hinter der Niederlage etwas anderes steckte: "Das heutige Spiel hat nicht die Mannschaft verloren, sondern andere Leute." Auf Nachfrage, was er damit denn genau meinen würde, meinte er: "Darüber möchte ich nicht unbedingt direkt nach der Partie sprechen, wenn es ok ist."
Drotbooms kryptische Aussagen lassen nur Spekulationen über den vermeintlichen Grund der Niederlage zu. Am vergangenen Dienstag gab es einen Ortstermin im Hiesfelder Stadion mit Vertretern der Stadt und des Westdeutschen Fußballverbands, die Auflagen zum möglichen Regionalliga-Aufstieg besprachen. Eventuell gab es dort einen Dämpfer für die Hiesfelder Planungen, denn Drotboom versicherte, dass das Versagen seiner Mannschaft keinerlei sportliche Gründe hatte: "Meine Mannschaft ist eigentlich immer in der Lage einen 2:0-Rückstand zu drehen. Ich kann mich auf sie verlassen. Die Gründe für die Pleite liegen aber Abseits vom Sport."
Die Dinge die Drotboom beschäftigen, scheinen wohl nicht über eine Nacht lösbar zu sein, wie er andeutet: "Die nächsten Tage werden ganz schön ungemütlich werden. Mir gehen einige Dinge auf den Sack." Der 51-Jährige zeigte sich außerdem pessimistisch, was die nächsten Spiele angeht: "Ich denke, wir werden in den nächsten Partien sogar noch öfter verlieren", sagte er sichtlich genervt und verließ die Bezirkssportanlage an der Saarner Straße zügig in seinem weißen Wagen.