Auch der SV Rotthausen sah sich zu diesem Schritt gezwungen. Das ist jetzt allerdings schon fast 18 Jahre her.
Nachdem damals der Sponsor dem SVR den Rücken gekehrt und einen Schuldenberg in sechsstelliger DM-Höhe hinterlassen hatte, gab der Traditionsklub aus Rotthausen auf. Er verabschiedete sich mit einem sportlichen Paukenschlag. Im letzten Spiel seiner Vereinsgeschichte gewann der Spielverein am 11. Dezember 1999 das Derby bei den Amateuren des FC Schalke 04 mit 3:1. Am 12. April 2000 wurde der SV Rotthausen nach Insolvenz aufgelöst
Das Ende der Emscher-Husaren
Ein anderer Gelsenkirchener Traditionsverein hat ein ähnliches Schicksal hinter sich: die STV Horst. Nach drei Abstiegen in Folge waren die Emscher-Husaren völlig ausgeblutet und standen in der Saison 2006/07 auch in der Kreisliga A am Tabellenende, mit Verbindlichkeiten von etwa 180 000 Euro. Fast auf den Tag genau vor zehn Jahren stellten die Horster den Spielbetrieb gegen Ende der Hinrunde ein - und nahmen ihn danach auch nie wieder auf. Der Rückzug während der laufenden Saison ist aber nicht immer gleichbedeutend mit der Auflösung eines Vereins. Vier weitere überkreislich spielende Gelsenkirchener Klubs waren ebenfalls in finanzielle Schwierigkeiten geraten. Sie haben den Rückzug jedoch ohne existenzielle Folge überstanden, allerdings haben sie danach nie wieder an ihre Glanzzeiten anknüpfen können.
Hansa Scholven gab in der Saison 1996/97 nach dem plötzlichen Tod des Sponsors als Fußball-Landesligist auf. Heute spielt der Klub in der Kreisliga B. RW Wacker Bismarck erwischte es zehn Jahre später, ebenfalls in der Landesliga. Auch die Bismarcker kicken jetzt in der Kreisliga B.
In der Bezirksliga strichen zwei Gelsenkirchener Klubs vorzeitig die Segel: der SC Schaffrath in der Saison 2000/01 und der Erler SV 08 acht Jahre danach. Auch Teutonia Schalke zog sich 2010/11 freiwillig aus der Bezirksliga zurück. Allerdings spielte die Teutonia die Saison zu Ende, erreichte den 12. Platz und wagte anschließend in der Kreisliga A einen Neuanfang.