Nach dem Spiel hätte er auch getrost zu Fuß nach Hause gehen können. Maurice Rene Haar wohnt in Gelsenkirchen-Bismarck - nur wenige Kilometer von der Veltins-Arena entfernt. Klar, dass der 2:0 (1:0) Erfolg von Westfalia Herne für ihn emotional der Höhepunkt der Saison war. Zumal der S04-Anhänger normalerweise in statt vor der Arena der Königsblauen jubelt.
Zehn bis zwölf Heimspiele schaut sich der 22-Jährige während einer Saison im Stadion an. Meistens steht er dann in der Nordkurve. Mit der aktuellen Situation unter Domenico Tedesco ist er sehr zufrieden. „Auf jeden Fall. Früher bin ich auch oft auswärts mitgefahren. Aber mehr geht leider derzeit nicht“, lacht Haar. „Und es ist in der Tat etwas ungewohnt, gegen Schalke zu jubeln.“
Den kleinen Knappen wünscht er natürlich im weiteren Saisonverlauf weiterhin alles Gute: „Aber für mich war es schon ein Traum, hier zu gewinnen. Es war auf jeden Fall ein ganz besonderes Spiel.“
Nach knapp 30 Minuten kam der Abwehrspieler für den an der Schulter verletzten Benjamin Teichmöller ins Spiel und zeigte, warum ihn Herne vor der Saison von der SG Wattenscheid verpflichtet hat. „Ich war natürlich doppelt motiviert. Ich denke, dass hat man auch gesehen.“
Er glaubt auch nicht, dass seine Herner am Ende der Saison weit hinter den Königsblauen in der Tabelle stehen werden. „Nach einer kleinen Schwächeperiode haben wir wieder gezeigt, was für eine Qualität in uns steckt“, erklärte Haar. Ein selbiges in der Suppe fand er deshalb im Spiel seiner Mannschaft nicht. „Vom Potenzial her gehören wir mindestens ins obere Mittelfeld und da werden wir am Ende der Saison auch landen.“
Sorgen um die Zuneigung seines Trainers muss er sich jedenfalls keine machen. Mit den Worten: „Ich liebe dich“, herzte Christian Knappmann seinen Spieler, als er ihn beim Interview erwischte. Wahrscheinlich ist Maurice Rene Haar anschließend nach Hause geflogen.